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Vatikan auf Instagram: Franziskus, der etwas andere Influencer

Vatikan auf Instagram: Franziskus, der etwas andere Influencer

1 Like 23 10 2019
Zu altmodisch für Social Media – von wegen! Wie eine Jahrtausende alte Institution Follower sammelt und welche App der Papst.

6,3 Millionen Schäfchen konnte der Papst bis jetzt auf Instagram um sich scharen. Das sind zwar weniger als die Hälfte von Kim Kardashians Followern, aber für einen 82-Jährigen eine dennoch beachtliche Leistung. Gut, er ist schließlich Papst. Aber er ist auch exzellent vorbereitet.

Der etwas andere Influencer

Bereits im Jahr 2012 startete unter Benedikt der Twitter-Account des Papstes, @Pontifex, der inzwischen in einer Vielzahl von Sprachen verfügbar ist. (Im lateinischen Kanal @Pontifex_ln gibt es übrigens keine Tweets, sondern breviloquia, zu lesen). Nach dem Erfolg auf Twitter wurden eifrig die nächsten digitalen Schritte geplant. Zwei Jahre später erblickte @Franciscus auf Instagram das Licht der digitalen Öffentlichkeit.

So nah war das gemeine Volk dem Papst noch nie. Kein Wunder also, dass der Account innerhalb weniger Stunden auf 1,2 Millionen Follower anwuchs. Die vatikanischen Kanäle schaffen es aber dennoch gekonnt, ein Gefühl der Übersättigung mit Content oder die Banalisierung des päpstlichen Erscheinungsbildes zu vermeiden. Die respektvolle Distanz entsteht unter anderem durch die professionelle Betreuung des Kanals durch das Informationssekretariat. Das Bildmaterial kommt zum Großteil von der Vatikan-Zeitung „Osservatore Romano“.

App-ostolischer Segen

Doch die weltlichen Plattformen Twitter und Instagram sind dem Vatikan nicht genug. Im Jänner 2019 hob man daher die App „Click to Pray“ aus der Taufe. Die Gebets-App gibt es in sechs Sprachen, darunter auch auf Deutsch. Die Hoffnung des Vatikan ist, das Gebet und die Beschäftigung mit Gott wieder ins Leben der Jugend zu holen – und wenn nötig, dann eben über eine Handy-App. Für diese App rührt der heilige Vater eifrig die Trommel und ist auf der Plattform selbst mit einem Profil vertreten.

In der App können User für andere beten – und das in gewohnter Social-Media-Art den Empfängerinnen und Empfängern sofort mitteilen. Das Social-Praying-Erlebnis ermöglicht es auch, auf einer Art Pinnwand Wünsche und Gedanken festzuhalten, für die andere User dann beten. Alle Interaktionen werden natürlich gezählt und angezeigt. Ob der Kampf um Gebetspunkte genauso hart wird wie das Buhlen um Likes und Follower auf anderen Plattformen, wird sich noch zeigen.

Bis jetzt ist der Heilige Stuhl in Sachen soziale Medien jedenfalls in Vorzeigebeispiel dafür, dass Alter – sowohl der Organisation als auch des Individuums – nicht mit medialer Inkompetenz einhergeht. Einige Unternehmerinnen und Unternehmer meinen ja, ihre Firma sei zu altmodisch, sie selbst nicht geeignet, um mit Social Media Erfolg haben zu können.

Doch wenn eine 2.000 Jahre alte Institution das schafft, dann schafft Ihr KMU es auch!

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