Sie sind hier

Brot backen in Nigeria

Brot backen in Nigeria

3 Likes 13 01 2022

Hochwertige Grundnahrungsmittel sind in Afrika nach wie vor Mangelware. Da die Versorgung vor Ort nicht gegeben ist, muss die Bevölkerung zum Teil weite Strecken zurücklegen und einen Großteil ihres Einkommens für Lebensmittel wie Brot ausgeben. Somit sind Mikrobäckereien inzwischen unerlässlich für die Grundversorgung der Bevölkerung geworden. Doch sie alle eint ein großes Problem: Aufgrund der fehlenden flächendeckenden Energieversorgung müssen sich Bäckereien mit Strom aus Dieselgeneratoren versorgen. Diese sind nicht nur teuer, sondern auch schlecht für die Umwelt.

Energieeffiziente Mikrobäckereien von Gragger im Süden Nigerias

Genau dieser Problematik widmet sich Helmut Gragger, Bäcker aus Leidenschaft, mit seinem Konzept für nachhaltige und energieeffiziente Mikrobäckereien mit Fokus auf Ausbildung und Qualität: Nach zehn umsatzstarken Gragger-Bäckereien im DACH-Raum und sechs erfolgreichen internationalen Projekten, entstehen mit der Gragger Tapalapa GmbH eine Bäckerei mit integrierter Ausbildungsstätte sowie zwei Mikrobäckereien in Enugu, im Süden Nigerias. Lokale Einwohnerinnen und Einwohner werden hier zu Bäckerinnen und Bäckern ausgebildet und können anschließend in einer der Bäckereien ihren erlernten Beruf ausüben oder sich mit einer eigenen Mikrobäckerei selbstständig machen. 

Lokale Wertschöpfung und umweltfreundlicher Betrieb

„Unsere Mikrobäckereien funktionieren, weil sie die Abhängigkeiten von Technik und Energie reduzieren und gleichzeitig wirtschafts- und qualitätsorientiert sind. Lokal angepasste Mikrobäckereien können jedoch nur in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung realisiert werden: Durch die Kombination aus dem erfolgreichen Bäckerei-Betrieb und der aktiven Lehre des Bäckerhandwerks können wir Wissen langfristig an Einheimische vermitteln und somit die Grundversorgung vor Ort gewährleisten. Insgesamt schaffen wir auf diese Weise im ersten Schritt rund 40 neue Arbeitsplätze mit einem sicheren Einkommen“, sagt Helmut Gragger, Bäckermeister und Gründer der Gragger Tapalapa GmbH.

Neben dem Aufbau von Kompetenzen und langfristigen Perspektiven innerhalb der Bevölkerung legt Helmut Gragger großen Wert auf lokale Wertschöpfung, hochwertige Rohstoffe und auf einen umweltfreundlichen Betrieb: Die Energiekosten afrikanischer Brothersteller durch den Einsatz von Dieselgeneratoren sind aktuell sehr hoch und schädlich für die Umwelt. Um energiesparend und klimaschonend arbeiten zu können, hat Helmut Gragger einen Co₂-neutralen Backofen sowie eine Brikettpresse, die organische Abfallmaterialien wie getrocknete Blätter oder Kuhfladen zu heizbaren Briketts presst, entwickelt. Mit dieser Ausstattung spart eine Gragger-Mikrobäckerei rund 90 Prozent der Energiekosten gegenüber einem herkömmlichen Bäckereibetrieb ein. 

Weitere Informationen unter 
https://www.minc.at/brot-backen-in-nigeria-mit-green-rocket-in-nachhaltige-unternehmen-investieren/.