Aufgabenstellung
Die Junge Wirtschaft Wien setzt sich tagtäglich dafür ein, Wien und Österreich unternehmerfreundlicher zu gestalten und den heimischen Wirtschaftsstandort damit für die Unternehmer- und Gründerszene attraktiver werden zu lassen. Ihr Forderungskatalog reicht dabei vom Bürokratieabbau über die Reduzierung der derzeitigen Normen und Gesetze bis hin zur Senkung der Lohnnebenkosten oder der Gleichberechtigung beim Parken. Bei dieser letzten Forderung geht es konkret darum, dass Unternehmen mit gültiger Parkkarte tagsüber die Erlaubnis haben auch auf den Anrainerparkplätzen parken zu dürfen. Denn diese Flächen stehen untertags oft frei, können aber von den Unternehmern trotz gültiger Parkkarte nicht genutzt werden. Das erschwert vielen Unternehmern in Wien die tägliche Arbeit. Um mit dieser politischen Forderung Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu erzielen, sie zu einem Gesprächsthema zu machen und langfristig deren Durchsetzung zu erreichen, soll in einem ersten Schritt in Form von Aktionismus auf die Absurdität dieser Regelung hingewiesen werden.
Lösung
Unsere Strategie war es, ein Videokonzept basierend auf dem Prinzip der versteckten Kamera zu entwickeln, das die Absurdität dieser Regelung mittels Satire darstellt und sich online & via Social Media viral verbreitet. Vor allem bei der jungen Zielgruppe sollte die Forderung auf diese Weise zum Gesprächsthema werden.
Wir entwickelten die Idee der „Anrainerparkbank“: Im Wiener Stadtpark wird eine Sitzbank nur für Anrainer freigehalten. Ein entsprechendes Verkehrsschild neben der Parkbank kennzeichnet das Sitzverbot mit der Ausnahme von Anrainern. Setzt sich jemand auf diese Bank, kommt ein „Sitzwächter“ – gespielt von Jürgen Tarbauer, Vorsitzender der Jungen Wirtschaft Wien - vorbei und fragt nach einer gültigen Anrainerparkbankkarte. Da die jeweilige Person keine hat, wird sie darauf hingewiesen, dass hier das Sitzen nur für Anrainer gestattet ist. Für andere ist es nicht erlaubt, auch wenn die Bank leer ist. Nach kurzer Diskussion wird die Situation aufgeklärt.
Die erzeugte Verwirrung und Empörung wurde mittels versteckter Kamera aufgezeichnet (alle Personen wurden um Erlaubnis gefragt, das Material zu verwenden). Das gesammelte Material wurde anschließend zu einem Kurzfilm verarbeitet, dessen Ende die Forderung der Jungen Wirtschaft Wien präsentiert. Zur viralen Verbreitung haben wir das Video über die Online- & Social Media Kanäle der Jungen Wirtschaft Wien geteilt (Facebook, Blog, Website, Newsletter) und erreichten alleine via Facebook über 70.000 Menschen sowie einen regen Austausch über die Aktion.