MOBILITY BUSINESS
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Neben anderen Herstellern produziert auch Audi in Ungarn; im vergangenen Jahr liefern bei Audi Hungaria 105.491 Autos und 1.965.165 Motoren von den Montagebändern.

Redaktion 23.08.2018

Exportfaktor Auto

Ungarn profitiert wie kaum ein anderes Land von der Automobilindustrie – ein Drittel aller Exporte geht von der Fahrzeugfertigung aus.

BUDAPEST. Ungarn entwickelt sich immer mehr zu einem der größten Automobilproduzenten Europas. Neben den bereits bestehenden Produktionsstätten von Opel in Szentgotthard, Audi in Györ, Mercedes-Benz in Kecskemet und Suzuki in Esztergom plant nun auch BMW, in Ungarn zu investieren. Der bayerische Autobauer will in den kommenden Jahren eine Mrd. € in ein neues Werk in der ostungarischen Stadt Debrecen stecken.

„Im harten Wettbewerb um die Standorte konnte sich Ungarn sehr erfolgreich behaupten“, erklärte Csaba Kilian, Generalsekretär des ungarischen Verbands der Automobilindustrie, im einem APA-Gespräch. Ungarn ist ein Standort mit niedrigen Lohnkosten, gut ausgebildeten Arbeitskräften und schwachen Gewerkschaften. Bei der Entscheidung für die Donaurepublik spielen laut Kilian diese Aspekte ebenso eine Rolle wie Subventionen, Steuerermäßigungen und ein dichtes Zulieferer-Netz.

Weitere wichtige Standortfaktoren für Ungarn sind seine ideale geografische Lage, die gute Infrastruktur und das Autobahnnetz. Auch das ungarische Bildungssystem ist zunehmend bemüht, sich den modernen technischen Herausforderungen anzupassen, wie Kilian erklärt. Hinzu kommen hohe staatliche Subventionen für den Großinvestor. „Diese Fördermittel amortisieren sich innerhalb kurzer Zeit, haben sie doch zugleich großen Einfluss auf andere Branchen.“
 
BMW begründete seine Entscheidung für Debrecen, wo es auch einen Flughafen gibt, mit einer sehr guten Infrastruktur, der Nähe zum Lieferanten-Netzwerk und qualifizierten Arbeitskräften vor Ort. Dabei will der deutsche Autobauer mit seiner Großinvestition mehr als 1.000 Arbeitsplätze schaffen. Jährlich sollen bis zu 150.000 Fahrzeuge mit Verbrenner-, Elektro- und Hybridantrieben das Werk verlassen und damit auch das Standing Ungarns als Autoland weiter steigern. Schon jetzt macht der Autobau nahezu ein Drittel aller ungarischen Exporte aus. (jz)

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