MOBILITY BUSINESS

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Redaktion 15.02.2018

Große Nachfrage nach erstem Elektro-Porsche

Der „Mission E“ kommt zwar erst 2019 auf den Markt, der deutsche Premiumhersteller plant aber schon jetzt höhere Stückzahlen.

STUTTGART. Die Nachfrage nach dem ersten Elektro-Porsche entwickelt sich deutlich besser als gedacht. Vertriebschef Detlev von Platen rechnet mit einem höheren Absatz des Mission E, der nächstes Jahr auf den Markt kommen soll. „Die positive Resonanz auf den Mission E stimmt uns sehr optimistisch“, sagte er in einem aktuellen Reuters-Interview.

Ursprünglich sei mit einer Jahresproduktion von 20.000 Einheiten kalkuliert worden. „Aber wir prüfen schon heute, ob wir die Produktionskapazitäten aufgrund der sehr guten Resonanz erhöhen können.“ China werde ein wichtiger Markt für die viertürige Sportlimousine werden, da die Regierung in Peking die Elektromobilität in den Städten vorantreibe. Aber auch in den USA sieht von Platen Potenzial, trotz der bisherigen Dominanz des Elektroautovorreiters Tesla.

Bestellungen sind noch nicht möglich, aber Porsche nimmt bereits Reservierungen für den Mission E an. Eine Zahl dazu wollte der Vertriebschef nicht nennen. Die profitabelste Volkswagen-Tochter plant zudem weitere Stromautos, etwa im Segment sportlicher kompakter SUV. Die Entscheidung, ob das absatzstärkste Modell, der SUV Macan, ab der nächsten Generation rein elektrisch wird, falle in den kommenden Monaten, erklärte von Platen. Zudem entwickle sich der Absatz von Modellen mit Hybridmotoren unerwartet gut. „Wir sind sehr positiv überrascht, wie stark sich gerade unsere Plug-in-Modelle entwickeln“, sagte von Platen. „In Europa wurden seit der Markteinführung rund 60 Prozent aller Fahrzeuge der Panamera-Baureihe mit Hybridantrieb ausgeliefert“, ergänzte er.

Porsche stellt entsprechend der VW-Konzernstrategie sein Portfolio mit aller Kraft auf elektrifizierte Antriebe um, wenngleich „puristische“ Sportwagen mit PS-starken Verbrennungsmotoren nach Einschätzung des Vertriebschefs noch lange gefragt sein werden. Das Unternehmen erklärte kürzlich, die Investitionen in Elektroautos und Hybridmodelle bis zum Jahr 2022 auf sechs Mrd. € zu verdoppeln; eine halbe Mrd. € soll in die Entwicklung von Varianten des Mission E fließen. Die Umstellung ist auch wichtig, um die künftig schärferen Grenzwerte für Kohlendioxid (CO2) in Europa einzuhalten, denn der im Vergleich zu Benzinern spritsparsamere Diesel hat durch den VW-Abgasskandal ein schweres Imageproblem. (jz)

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