HEALTH ECONOMY
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Megadeal Der neue Novartis-Chef Vas Narasimhan macht Kasse und steigt aus dem OTC-Bereich aus.

Redaktion 05.04.2018

Novartis verkauft OTC an Glaxo

BASEL/LONDON/WIEN. Nach weniger als zwei Monaten im Amt drückt der neue Novartis-Chef Vas Narasimhan dem Schweizer Pharmakonzern bereits seinen Stempel auf: Für 10,5 Mrd. € verkauft er wie erwartet die Beteiligung am Geschäft für rezeptfreie Medikamente an den Partner GlaxoSmithKline (GSK).

Weitere Deals erwartet
Bisher hielt Novartis an dem Gemeinschaftsunternehmen mit bekannten Marken wie dem Muskelgel Voltaren, Otrivin-Nasenspray oder der Zahnpaste Sensodyne 36,5%. Mit dem Verkaufserlös will der Schweizer Konzern seinerseits auf Einkaufstour gehen und das Kerngeschäft ausbauen, zu dem etwa Krebsmedikamente gehören.

„Nun ist der richtige Zeitpunkt für Novartis, einen nicht zum Kerngeschäft zählenden Bereich zu einem attraktiven Preis zu veräußern“, sagte Narasimhan. Der seit Anfang Februar amtierende 41-jährige Amerikaner hatte zuvor die Medikamentenentwicklung des Konzerns geleitet. In Österreich ist vom Deal die GSK-Gebro Consumer Healthcare GmbH mit Sitz in Fieberbrunn in Tirol betroffen.

Der für das zweite Quartal geplante Deal offenbart die Umbrüche in der Branche für nicht-verschreibungspflichtige Medikamente: Viele Pharmakonzerne wollen sich von dem Geschäft trennen – auch, weil es niedrigere Renditen abwirft, als hochspezialisierte Therapien. Auch Pfizer und Merck versuchen, ihr Standbein mit rezeptfreien Medikamenten zu verkaufen – bis jetzt jedoch, wie berichtet, noch ohne Erfolg. (rüm)

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