INDUSTRIAL TECHNOLOGY
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Redaktion 12.10.2017

Agrana baut aus – in der Produktion und bei den Ergebnissen

Werkserweiterung in der Maisstärkefabrik Aschach an der Donau (OÖ) und plus 45% beim EBIT.

ASCHACH/DONAU. Vor wenigen Tagen hat Agrana den Zubau für die Maisstärkefabrik eröffnet und dadurch mit einem Investitionsvolumen von rund 80 Mio. € die Verarbeitungskapazität um ein Drittel auf 540.000 t Mais pro Jahr erhöht. Der Werksausbau bedeutet auch 25 neue Arbeitsplätze für die Region.

Das Werk Aschach verarbeitet Mais zu qualitativ hochwertigen Produkten für die weiterverarbeitende Industrie. Maisstärke wird zum einen in überwiegend technischen Anwendungsbereichen (wie der Papier-, Kosmetik- und Bauindustrie) und zum anderen in der Lebensmittelindustrie z.B. für die Herstellung von Nudeln oder Backwaren verwendet. Insgesamt verarbeitet Agrana die Rohstoffe Mais, Kartoffeln und Weizen an fünf Produktionsstandorten in Europa zu Stärke und verkauft 2,5 Mio. t Stärkeprodukte an 2.000 Kunden weltweit in über 20 verschiedenen Industriebranchen.

Spezialitätenstrategie
Im Stärkemarkt setzt Agrana auf eine Spezialitätenstrategie: „Unsere Stärkefabriken sind zwar kleiner als US-amerikanische Mitbewerber; damit ist es aber einfacher, Spezialitäten herzustellen bzw. flexibler zu produzieren“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Johann Marihart. „Wir setzen durch unser Know-how daher auf Stärke-Spezialitäten – etwa für Clean Label-Stärken, die nicht chemisch modifiziert sind, und haben daher hier in Aschach in größere Kapazitäten und Technologien für eine höhere Veredelung investiert. Wir verarbeiten hier zunehmend auch spezielle Maisarten wie Wachsmais und haben eine führende Rolle bei Bio-Stärken und GVO-freien Stärken für die Lebensmittelindustrie.“

Die Fabrik in Aschach wurde 1936 auf Basis Kartoffelstärke gegründet; 1958 erfolgte der Umbau zu einer Maisstärkefabrik mit einer Vermahlungskapazität von 60 t Mais täglich. Ab 1984 und insbesondere nach dem EU-Beitritt wurde die Fabrik konsequent ausgebaut. Der bisher letzte Erweiterungsschritt fand 2006/07 statt, wobei die Modernisierung der Infrastruktur und ein wirkungsvoller Umweltschutz besondere Anliegen waren. Die Produktion erfolgt ganzjährig überwiegend im 4-Schicht-Betrieb. 280 Mitarbeiter sorgen für eine effiziente Durchführung und Abwicklung der Prozesse am Standort.

Gutes erstes Halbjahr
In den ersten sechs Monaten betrug das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) der Agrana 130,6 Mio. € und war mit +44,5% deutlich besser als im Vorjahr. Der Konzernumsatz stieg leicht um 3,2% auf 1.362,1 Mio. € (Vorjahr: 1.320,3 Mio. €). „Wir hatten in allen drei Segmenten ein sehr zufriedenstellendes erstes Halbjahr 2017/18“, freut sich Marihart besonders über das deutlich gestiegene EBIT im Segment Stärke, das aufgrund von Produktivitätssteigerungen und höheren Notierungen für Ethanol das sehr gute Vorjahresergebnis erneut übertraf.

Während beim Zucker im Vergleich zum Vorjahr gestiegene Zuckerverkaufspreise das Ergebnis verbesserten, wurde im Segment Frucht das EBIT durch gestiegene Absatzmengen sowohl bei Fruchtzubereitungen als auch im Fruchtsaftkonzentratgeschäft gesteigert.

Für das Geschäftsjahr 2017/18 geht Marihart beim Konzernumsatz von einem moderaten Anstieg aus und erwartet beim Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) unverändert eine deutliche Steigerung. Das Investitionsvolumen in den drei Segmenten wird in Summe mit rund 140 Mio. € über den geplanten Abschreibungen in Höhe von rund 93 Mio. € liegen. (pj)

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