INDUSTRIAL TECHNOLOGY
© Robert Bosch AG APA Fotoservice Schedl

Paul Christian Jezek 27.10.2016

Bosch investiert weiter in Österreich

Klaus Peter Fouquet ist „weiterhin auf der Suche nach den besten Köpfen“.

WIEN/LINZ. Bosch legt erneut ein klares Bekenntnis zum Standort ab. „Wir wünschen uns Österreich als Vorreiter und Vorbild in der Wirtschaftswelt von morgen“, sagt Klaus Peter Fouquet, der am 1.4.2015 die Verantwortung für die Geschäfte der Bosch-Gruppe in Österreich und Mittelosteuropa von seinem Vorgänger Klaus Huttelmaier übernommen hat. „Dafür muss jedoch die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts stark gesteigert werden.“

medianet: Herr Fouquet, wie stark ist Bosch in Österreich?
Klaus Peter Fouquet: Die Bosch-Gruppe beschäftigt hierzulande mehr als 2.900 Mitarbeiter und erzielte 2015 einen konsolidierten Umsatz von rund 1,15 Milliarden Euro. Bosch ist seit 1899 in Österreich präsent. Heute sind acht Bosch-Gesellschaften an 15 Standorten in sieben Bundesländern angesiedelt. Alle vier Unternehmensbereiche sind vertreten: Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology.

Welche Rolle spielt dabei der Automotive-Sektor?
In Österreich bildet Mobility Solutions den größten Bosch-Unternehmensbereich. So sind an den Standorten Wien, Linz und Hallein internationale Entwicklungs-Kompetenzzentren der Kraftfahrzeugtechnik angesiedelt. Zudem ist Bosch Österreich im Bereich Mobility Solutions mit folgenden Aktivitäten tätig:
+ Vertrieb von Kfz-Erstausrüstung und -Ersatzteilen sowie Werkstattausrüstung und Werkstattkonzepten
+ Entwicklung und Produktion von Abgasturboladern – im Gemeinschaftsunternehmen Bosch Mahle Turbo Systems in St. Michael ob Bleiburg (Kärnten)
+ Entwicklung und Vertrieb von Echtzeit-Ortungs- und Assistenzsystemen für die Intralogistik (mit dem zugekauften Wiener Start-up-Unternehmen ZenoTrack)
+ Entwicklung und Vertrieb von Komponenten und Dienstleistungen für die allgemeine Luftfahrt (Bosch General Aviation Technology GmbH).

Wie definieren Sie 'Mobility Solutions'?
Wir wollen im Sinne unseres Leitmotivs 'Technik fürs Leben' nicht 'nur' den Motor, sondern wir müssen auch den Verkehr effizienter machen; nur so können wir uns als Mobilitätsanbieter der Zukunft verstehen. Mobility Solutions stehen für eine Portfolio-Ausweitung auf drei Achsen: Erstens neue Produkte – wir erschließen Anwendungsfelder über das Auto hinaus, z.B. mit unserem Motorrad-Produktbereich in Yokohama. Zweitens neue Kunden – wir beliefern über die Autohersteller hinaus auch die Betreiber von Ladestationen und anderer Infrastruktur. Drittens neue Dienstleistungen – wir entwickeln über das Produktgeschäft hinaus Services, bis hin zu Lösungen für den intelligenten Stadtverkehr.

Sind Sie mit dem wirtschaftlichen Erfolg in Österreich zufrieden?
Im vergangenen Geschäftsjahr hat sich der Unternehmensbereich Mobility Solutions hierzulande besonders positiv entwickelt. Strategisches Ziel von Bosch sind Lösungen für die Vernetzung von Mobilität, Industrie, Energiesystemen und Gebäuden. Nur mit mehr vernetzter Technik kann den Herausforderungen der Zukunft wie Ressourcenverknappung oder wachsenden Mobilitätsbedürfnissen begegnet werden; Bosch hat für diese Bereiche neue Lösungen vorgestellt und auf den österreichischen Markt gebracht.

Wie stark ist Bosch in den Entwicklungsprozess neuer Automodelle eingebunden?
Im Bereich Mobility Solutions bündelt Bosch seine Kompetenzen in den drei Domänen der Mobilität – Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung – und bietet seinen Kunden ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeugsicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

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