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Für die Minenbetreiber liefen die Geschäfte mit Rohdiamanten 2017 schlecht

Redaktion 12.04.2018

Diamantenmarkt ist unter Druck

Mit einer großen Imagekampagne soll das Käuferinteresse wieder angekurbelt werden.

ANTWERPEN. Während die Geschäfte für Hersteller von Nobelschmuck 2017 wieder glänzend liefen, hatte die Diamantenbranche mit Problemen zu kämpfen. Zwar stiegen die Fördermenge der sieben größten Minenunternehmen um rund zehn Prozent auf 148 Mio. Karat, die Umsätze dagegen sanken um 8,24% auf 12,7 Mrd. USD. Ein Minus von 3,4% auf 11,4 Mrd. USD verzeichnete auch das Antwerpener World Diamond Centre (AWDC) beim Export von geschliffenen Steinen.

Für die Misere verantwortlich waren mehrere Gründe, wie das generell schwache Schmuck-Geschäft 2016 und volle Lager in den Schleifereien. Diese beiden Faktoren sind nichts Ungewöhnliches für die Diamantenproduzenten und erledigen sich im Zuge eines Konjunkturaufschwungs meist ohnehin „von selbst“. Schwerwiegender aber ist, dass sich der Geschmack und die Wertvorstellungen derKonsumenten geändert haben.

Vor allem für die junge Zielgruppe muss es bei Schmuck – selbst beim Verlobungsring – nicht mehr zwingend ein Diamant sein. Zusätzlich kratzt auch die wachsende Sensibilisierung hinsichtlich der ökologischen und sozialen Aspekte rund um die Diamantenförderung ordentlich am einst brillanten Image.
Durch verbesserte Verfahren steigt zudem die Qualität labor-gezüchteter Diamanten, und last but not least steigt auch das Interesse an Second Hand-Steinen. Dieses Marktsegment hat sich Schätzungen zufolge seit 2008 auf eine Mrd. USD Umsatz verdoppelt.

Mehr Geld für Werbung
All diese Faktoren scheint die Diamantenbranche in dem Glauben, dass die im Jahr 1947 kreierte Imagekampagne „A Diamond is forever“ sich auch weiterhin als zugkräftig erweist, lange Zeit ignoriert zu haben. Das legen zumindest die seit Anfang des Jahrtausends deutlich sinkenden Ausgaben für Marketing und Werbung nahe.
Im Vorjahr hat man allerdings die Marschroute geändert, das Werbebudget um 50% auf 150 Mio. USD erhöht und unter dem Motto „Real is Rare. Real is a Diamond“ eine groß angelegte Imagekampagne gestartet. Angesprochen werden vor allem Frauen, die sich – wie Studien zeigen – Schmuck immer öfter selbst kaufen.

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