LUXURY BRANDS & RETAIL
@ AFP

Pfund-Abwertung nach Brexit-Votum lockte mehr Luxushopper nach London.

britta biron 06.04.2017

Terrorangst bremst Shopping-Reisen

Nur in Japan, Südeuropa, Großbritannien und Südkorea stiegen 2016 die Umsätze.

••• Von Britta Biron

BOSTON/LONDON. Der Wunsch nach Luxus ist unabhängig von der Nationalität, nicht aber, wo er gestillt wird. Erste Wahl der Nobelshopper waren auch 2016 die markeneigenen Stores mit einem Umsatzplus von 2,3%. Zudem zeigt sich ein deutlicher Trend zu Schnäppchen- und ­Online-Shopping.
Unterschiedliche Vorlieben
Europäer und Amerikaner shoppen überwiegend daheim. Japaner legen das Motto ‚Think local‘ etwas lockerer aus und geben den Großteil ihres Shoppingbudgets im eigenen Land sowie den angrenzenden Staaten aus. Echte Einkaufs-Weltbürger sind die Chinesen, wobei auch diese 2016 verstärkt auf „Home-Shopping“ setzten.
Diese Unterschiede im Einkaufsverhalten in Verbindung mit ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Trends wirken sich klarerweise auch auf die einzelnen Märkte aus.
Vom Rückgang der Touristenzahlen aufgrund der Angst vor Terroranschlägen waren in Europa vor allem Frankreich und Deutschland betroffen. Dagegen blieben die Umsätze in Spanien, Italien und Nordeuropa stabil, und die Abwertung des Britischen Pfunds in Folge des Brexit-Votums lockte mit der Aussicht auf günstige Preise mehr Einkaufstouristen an und sorgte für klingelnde Kassen.
Ein starker Dollar und damit weniger ausländische Gäste sowie eine schwache Inlandsnachfrage haben sich negativ auf das Geschäfts in den USA ausgewirkt. Deutliche Rückgänge musste auch das Luxusbusiness in Brasilien, dem größten Markt in Lateinamerika, hinnehmen. Relativ stabil ist dagegen die Entwicklung in Kanada. Insgesamt ergibt das für die Region Amerika ein Minus von 3%.

Erholung in China
Über ein sattes Plus von 10% kann sich der Handel in Japan freuen; verantwortlich dafür war neben einheimische Konsumenten eine Zunahme der Shoppingtouristen aus China. Von dieser profitierte auch das ­Luxusbusiness in Südkorea (+13%) und im gesamten südostasiatischen Raum (+3%).
Der anziehende Binnenkonsum führte in Festland-China zu einem Plus von 4%, in Hongkong und Macau setzte sich dagegen der Abwärtstrend mit einem währungsbereinigten Minus von 15% fort.

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