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Redaktion 20.05.2019

64. Song Contest: Rund 584.000 Zuseher verfolgten Finale im ORF

Die Niederlande holten sich dank Duncan Laurence den Sieg in Tel Aviv - Häme für Madonna-Auftritt und Kritik an Palästina-Flaggen bei Island.

WIEN. Der 64. Eurovision Song Contest ist geschlagen: Beim Finale Samstagnacht in der israelischen Hafenstadt Tel Aviv setzte sich der niederländische Sänger Duncan Laurence, der als Favorit gegolten hatte, durch. Für Österreich blieb nach dem Halbfinal-Aus von Paenda nur die Zuschauerrolle: Durchschnittlich 584.000 Zuseher waren im ORF bei der Punktevergabe dabei (38 Prozent Marktanteil).

Die Präsentation der Songs zuvor ließen sich durchschnittlich 553.000 Zuschauer (22 Prozent Marktanteil) nicht entgehen. Zwischenzeitlich verbuchte der ORF laut einer Aussendung vom Sonntag bis zu 687.000 Zuseher, mit den drei ESC-Abenden (inklusive der Halbfinale am Dienstag und Donnerstag) erreichte man insgesamt 2,7 Mio. Seher (weitester Seherkreis).

Gemischt fielen die Reaktionen auf den Auftritt von US-Superstar Madonna aus, die im Rahmen des Song Contest ihren Klassiker "Like a Prayer" sowie den neuen Song "Future" vorstellte. Neben reichlich Spott von Zusehern für ihre gesangliche Performance sorgte aber auch das Outfit für Aufregung: Einer ihrer Tänzer trug eine israelische, eine Tänzerin eine palästinensische Flagge auf dem Rücken. Was wohl als Aufruf zu einer Friedenslösung beider Seiten gedacht war, sorgte in Israel für Empörung und wurde in sozialen Netzwerken als naiv und bevormundend kritisiert.

Madonna steht aber zu ihrem Auftritt: "Ich bin dankbar für die Gelegenheit, die Botschaft von Frieden und Einheit in die Welt senden zu können", twitterte die Sängerin trotzig am Sonntag. Die Europäische Rundfunkunion, die den ESC international organisiert, ist da weniger froh: "Dieses Element der Show war nicht Teil der Proben, die von der EBU und dem israelischen Ausrichter genehmigt worden waren. Der ESC ist unpolitisch." Das habe man Madonna auch im Vorfeld klargemacht.

In eine ähnliche Kerbe schlug auch die isländische Band Hatari, die den Wettbewerb in Tel Aviv trotz Warnungen der Organisatoren für eine propalästinensische Botschaft genutzt hat. Die Band hielt während der Punktevergabe am späten Samstagabend ausgerollte Banner mit der palästinensischen Flagge in die Fernsehkameras und löste damit Buhrufe im Publikum aus. Die Aktion ereignete sich im sogenannten Green Room hinter den Kulissen, wo die Künstler nach dem Auftritt interviewt werden. "Wir haben das Gefühl, dass es immer wichtig ist, die Kunst zu nutzen, um Fragen aufzuwerfen und Dinge in ihren Kontext zu rücken", sagte Sänger Matthias Tryggvi Haraldsson dem isländischen Rundfunk. Hatari habe damit wahrscheinlich gegen die ESC-Regeln verstoßen, dies sei aber nicht die Intention gewesen.

Einigermaßen erfolgreich lief der Bewerb indes für den Russen Sergei Lasarew ab: Er erreichte mit seinem Song "Scream" den dritten Platz hinter Laurence ("Arcade") und dem Italiener Mahmood ("Soldi") - wie schon beim Song Contest 2016 in Schweden. Und Lasarew könne sich durchaus vorstellen, sein Land ein drittes Mal zu vertreten. "Als Kämpfer bin ich immer bereit", sagte der 36-Jährige am Sonntag der Nachrichtenagentur Tass. Er könne noch einmal antreten, sollte er gewählt werden. Seine Platzierung beim ESC erachte er als wertvoll: "Ich hatte eine sehr schwierige Nummer. Das Ziel war es, mich von der anderen Seite zu zeigen." (red)

(S E R V I C E - https://eurovision.tv)

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