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Marvin Kren

Redaktion 29.01.2018

Deutscher Fernsehpreis verliehen: Auszeichnung für Österreicher Kren

"Beste Regie" für Serie "4 Blocks“; "Lebenswerk"-Auszeichnung für Gottschalk.

KÖLN. Das deutsche Fernsehen hat am Freitagabend seine herausragenden Produktionen des vergangenen Jahres geehrt. Die beiden großen Gewinner: Die Serien "Babylon Berlin" und "4 Blocks", die beide mehrfach triumphierten. Für "4 Blocks" durfte sich auch der Österreicher Marvin Kren über den Preis für "Beste Regie" freuen. Der ebenfalls nominierte RTL-Formel-1-Kommentator Niki Lauda ging indes leer aus.

Schon bei der Nominierung hatte die Jury von einem "Jahr der starken Serien" gesprochen - das Genre wird seit geraumer Zeit gehypt. Die von der ARD gemeinsam mit dem Abo-Anbieter Sky produzierte historische Krimiserie "Babylon Berlin" gewinnt vier Auszeichnungen - unter anderem als "Beste Drama-Serie".

"4 Blocks" (TNT Serie), eine Produktion, die sich um eine arabische Großfamilie in Berlin-Neukölln dreht, ist ihr aber mit drei Preisen ganz dicht auf den Fersen. Sie gewinnt neben "Beste Regie" auch in der zentralen Kategorie "Bester Schauspieler". Der markige Mime Kida Khodr Ramadan widmet die Ehrung unter Tränen seiner Familie.

Für sein "Lebenswerk" wurde Moderatoren-Legende Thomas Gottschalk (67) geehrt - nicht zuletzt wegen der beliebten Show "Wetten, dass..?". Bei seine Rede merkte man: In der Rolle des Zampanos geht er immer noch auf. Und weil Laudator Joko Winterscheidt (39) ihn als "der letzte große Entertainer, den dieses Land hat" bezeichnete, wehte ein Hauch Fernsehgeschichte durch das Kölner Palladium.

Einige weitere Preisträger: Julia Jentsch (39) als beste Schauspielerin, das ZDF-Drama "Eine unerhörte Frau" als bester Fernsehfilm, Marietta Slomka (48, "heute-journal") als beste Moderatorin einer Info-Sendung, "The Voice of Germany" (ProSieben/Sat.1) als beste Primetime-Unterhaltung. Als beste Comedy-Serie gewinnt "Magda macht das schon!" (RTL).

In der Kategorie "Beste Information" kann RTL II mit "Endlich Klartext! - Der große RTL-II-Politiker-Check" einen Überraschungscoup landen. Auch Boris Becker (50) bekommt - in Abwesenheit - einen Fernsehpreis für seine Kommentare bei den US Open (Eurosport). In dieser Kategorie hatte Formel-1-Legende Lauda das Nachsehen. Bei der besten Late-Night-Show setzt sich Comedian Luke Mockridge (28) gegen Satiriker Jan Böhmermann (36) durch.

Moderiert wurde die Verleihung in Köln von Barbara Schöneberger (43); sie spielte bissig auf die wechselhafte Geschichte der Gala an: "Im letzten Jahr waren wir in einer Mehrzweckhalle in Düsseldorf. Und in diesem Jahr sind wir in einer Lagerhalle in Köln." Zur Eröffnung tanzte Schöneberger im Stile von "Babylon Berlin" und sang: "Ganz ohne Quotendruck, dafür mit viel Schluckschluck."

Ohne Quotendruck - das stimmte. Denn die Show wurde abermals nicht im Fernsehen übertragen. Seit 1999 wird die Auszeichnung von den großen TV-Anbietern vergeben - Stifter sind die Intendanten und Geschäftsführer von ARD, ZDF, RTL und Sat.1. 2015 kam es aber zur Zäsur: Die Verleihung fiel aus, weil man sich auf einen neuen Modus einigen wollte. Der Preis war zuvor stark in die Kritik geraten, da die Einschaltquoten der TV-Übertragung immer weiter sanken und die Kategorien von Jahr zu Jahr immer wieder wechselten.

2016 kehrte die Verleihung in neuer Aufmachung und mit weniger Aufwand in Düsseldorf zurück, wurde aber nicht im Fernsehen übertragen. Im vergangenen Jahr gab es einen Zusammenschnitt. 2018 kehrte man nun wieder komplett zum Format eines sogenannten Branchentreffs zurück. (APA/dpa)

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