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APA Georg Hochmuth

Für ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz ist ORF III nicht mehr wegzudenken.

Redaktion 15.03.2017

ORF III 2017: Mehr Gespräch, noch mehr Kultur - und Bauernköche

Programmpräsentation verspricht "mehr Qualität gegen alternative Fakten".

WIEN. ORF III tritt auch in der heurigen Programmsaison mit einer Fülle an Eigenproduktionen an. "Mehr Qualität gegen alternative Fakten" ist ein Leitmotto des Kultur- und Informationssenders, der am Dienstagabend zur Programmpräsentation lud. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zeigte sich stolz auf mittlerweile "800.000 tägliche Zuschauer"; ORF III sei "nicht mehr aus der Senderfamilie wegzudenken".

Der ORF-Chef sieht den gerade einmal fünf Jahre alten Sender auch als ein Beispiel, wie die viel diskutierte "Channel-Struktur" im ORF-TV funktionieren könnte: "Ein Sender mit einer klaren Strategie, der zeigt, wie es geht, wenn ein schlankes kleines Team committed ein gutes Programm macht." Die Devise für die Zukunft sei: "Weiter entwickeln, weiter wachsen, weiter begeistern."

Senderchef Peter Schöber fand ebenfalls überschwängliches Lob für das ORF III-Team. ORF III bleibe bei seinem "klaren Image: Kunst, Kultur, Information" und baue sukzessive bei der Wissenschaft aus. Heuer versuche man zusätzlich, auch "im Bereich der alternativen Kultur" präsenter zu sein; so werden etwa FM4-Radiosessions gezeigt.

Neu in der Sparte Kultur ist heuer der "ORF III Kulturdienstag". Dort beleuchtet neben etablierten Sendungen wie "Aus dem Rahmen", "Was schätzen Sie...?" und "erLesen" etwa das neue Format "Erbe Österreich" Kunst- und Kulturgeschichte des Landes. "Dokumente, die die Welt bewegen" berichten "aus dem Inneren des Österreichischen Staatsarchivs". Auffällig ist generell eine deutliche Positionierung als Sender für Hochglanz-Heimatbilder.

Da passt auch die "roadKitchen - Bauern kochen" hinein. Mit "Seitenblicke Seinerzeit" ist ein Blick in die Geschichte des ORF-Societyformats und ein Schwerpunkt zu Otto Schenk geplant. Ab Herbst erzählt eine sechsteilige Hochglanz-Doku die Geschichte der Habsburger. Nicht fehlen dürfen auch heuer Live-Kultur-Events wie das "Fest der Freude" oder das Donauinselfest.

Im Informationsbereich muss die neue ORF III-Chefredakteurin Ingrid Thurnher auch nach ihrem Abschied von "Im Zentrum" keinen Mangel an TV-Debatten befürchten. Sie moderiert ab 27. März den neuen Talk im Rahmen des "Themenmontags". Im Herbst soll die bereits angekündigte weitere Gesprächsreihe starten, wo Thurnher in der Voestalpine Stahlwelt mit "Denkern und Lenkern" abseits des tagesaktuellen Geschehens hintergründig diskutieren will.

Info-Formate wie "60 Minuten Politik" (ab Herbst aufgrund des Parlamentsumbaus aus dem Funkhaus) und die "Runde der Chefredakteure" werden fortgesetzt. Zu "Inside Brüssel" werden sich anlassbezogen Ausgaben aus Metropolen der Welt gesellen, etwa "Inside Istanbul" (am 20. April), "Inside Paris" (27. April) sowie Berlin und Washington. Die Ö1-Sendung "Klartext" wird künftig einmal im Monat auch auf ORF III zu sehen sein. Und am 4. Mai moderiert "ZiB2"-Anchor Armin Wolf die Diskussionsrunde zur ÖH-Wahl.

Zeitgeschichte ist generell ein starkes Thema auf ORF III. Schwerpunkte gibt es wieder rund um den Gedenktag der Befreiung Mauthausens, weiters geplant sind Reihen wie "Die Erfinder der Nazis" über Pioniere der Technik im NS-Umfeld oder "Stille Helden" - Porträts von Menschen, die NS-Verfolgten halfen. Der soeben zu seinem 90er gefeierte Hugo Portisch lässt ab Herbst seine legendäre Reportage-Reihe "So sah ich..." als "So sehe ich..." wieder aufleben.

Sportfans kommen auch auf ihre Rechnung, denn rund um den Formel 1-Grand Prix in Spielberg im Sommer wird eine sechsteilige Doku-Reihe auf mehr als sechs Jahrzehnte Renngeschichte zurückblicken. Die Reihe "Baumeister der Republik" wird fortgesetzt; das Pendant, in dem die "Baumeisterinnen" gewürdigt werden, ist bereits anlässlich des Internationalen Frauentags gestartet. Im Frühling und im Herbst gibt's darüber hinaus vier Teile über die "Heimat großer Töchter".

Im "Spannungsfeld Wissenschaft und Religion" bewegen sich unter anderem Produktionen wie die neue Serie "Klösterreich" oder die Weiterentwicklung zum "science.talk" unter dem Titel "Wissenschaft trifft Wirklichkeit". Das im Herbst des Vorjahres lancierte Wissenschaftsmagazin "Quantensprung" wird als zentrales Format positioniert, der Gesundheitstalk "Meryns Sprechzimmer" geht in eine neue Runde. (APA)

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