MARKETING & MEDIA
APA Georg Hochmuth

Der Umbau des ORF-Zentrums könnte sich verzögern.

Redaktion 08.11.2016

ORF-Umbau: Stiftungsräte wurden über drohende Verzögerung informiert

Anrainer-Beschwerden und Widerstände im Bezirk beim Thema Verkehrsfragen.

WIEN. Der Umbau des ORF-Zentrums am Wiener Küniglberg könnte sich verzögern; darüber wurde am Montag der Finanzausschuss des Stiftungsrats informiert. Mit ein Grund dafür sind Anrainer-Proteste bzw. -Forderungen. Mögliche Konsequenzen auch für die Kosten soll der ORF anhand unterschiedlicher Szenarien berechnen und dem Stiftungsrat im März detailliert berichten, erfuhr die APA nach der Sitzung.

Zuletzt hatten gleich mehrere Bürgerinitiativen von sich reden gemacht, die negative Folgen der Zusammenlegung aller ORF-Standorte im Mutterhaus fürchten. So gibt es einerseits Bedenken, dass die Parkplätze knapp werden könnten, wenn so viele zusätzliche Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz ins noble Hietzing verlegen. Daher will man vom ORF die Errichtung zusätzlicher Stellflächen, was auch in der Bezirksvertretung unterstützt wird. Andererseits gibt es Argumente gegen eine Erhöhung der Bus-Frequenzen und eine neue Linienführung der Öffis auf den Berg: zu laut, zu gefährlich für Kinder in der Nachbarschaft, so der Tenor.

Derzeit läuft noch das Flächenwidmungsverfahren, die Stellungnahme der Bezirksvertretung war laut einem "Presse"-Bericht im Oktober ablehnend. Im ORF wappnet man sich nun für die erste Verzögerung: "Wir sind davon ausgegangen, dass die Flächenwidmung bis Ende des Jahres im Gemeinderat beschlossen wird", sagte Projektleiter Pius Strobl im APA-Gespräch. "Jetzt zeichnet sich aber ab, dass der Fahrplan möglicherweise nicht hält."

Das Bauverfahren kann freilich erst eingereicht werden, wenn die Flächenwidmung durch ist; ursprünglich wollte man das im Sommer 2017 tun und kalkulierte mit einer Genehmigung innerhalb von sechs Monaten. 2018 wäre nach diesem Fahrplan Baustart. Allerdings: Gibt es Einsprüche mit aufschiebender Wirkung und geht das Verfahren durch die Instanzen, könnte sich all das deutlich nach hinten verschieben - bis um ein Jahr.

Und das, räumt Strobl ein, hätte auch "Auswirkungen auf die Kosten". Nach derzeitigem Stand "könnte sich der Gesamtkostenrahmen von 303 Millionen Euro immer noch ausgehen", versichert er entgegen hartnäckiger Gerüchte, dass das Budget deutlich überschritten wird. Was eine Verzögerung für das Umbau-Budget bedeuten würde, müsse man nun prüfen: "Wir rechnen." Im Dezember wird es dazu einen Zwischenbericht für die Stiftungsräte geben, im März einen detaillierten. Die Mitglieder des Finanzausschusses hätten indes dort deutlich zum Ausdruck gebracht, dass trotz der "Hindernisse" sowohl Zeitplan als auch Budget eingehalten werden müssten, hieß es aus Stiftungsratskreisen zur APA. (APA)

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL