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© AFP Behrouz Mehri

Redaktion 04.10.2017

TEDxVienna: Im Zeichen des Umbruchs

Unter dem Titel „On The Edge - im Zeichen des Umbruchs“ teilen am 21. Oktober über 20 Denker und Kreative ihre innovativen Ideen mit dem Publikum.

WIEN. Ganz im Sinne des Wissenstransfers und des TED-Slogans "ideas worth spreading" lädt das TEDxVienna Team am 21. Oktober zur diesjährigen Hauptkonferenz im Volkstheater ein. Unter dem Titel „On The Edge - im Zeichen des Umbruchs“ werden über 20 charismatische Denker und Kreative aus den verschiedensten Branchen ihre innovativen Ideen vereinen und mit dem Publikum teilen.
 
Gavin Wood ist Mitbegründer und Entwickler von Ethereum, einer dezentralisierten Plattform, die das Anlegen, Verwalten und Ausführen von Smart Contracts durch eine eigene Blockchain anbietet. „Man kann sich Ethereum als einen Computer vorstellen, auf dem Programme laufen, die zum Beispiel Gehaltszahlungen abwickeln können. Aber der Unterschied ist, dass dieser Computer niemandem gehört“, erklärt Wood in einem Interview. Da der Computer nicht an einem Ort, sondern an vielen existiert und Teil eines Netzwerks ist, nennt er Ethereum auch den Welt-Computer. In seinem Vortrag wird er darauf eingehen, welche anderen Dienste, die sich die Eigenschaften der Blockchain zunutze machen, zukünftig mit Ethereum genutzt werden könnten.

Thema Quantenkryptografie
Dass die digitale Welt uns zahlreiche neue Möglichkeiten bietet, zeigt auch Stephanie Wehner, Professorin bei QuTech. Zwar befinden sich Quantum-Netzwerke noch in den Kinderschuhen, doch zeigt sie, wie Quantenkommunikation gegenüber der klassischen Kommunikation unvergleichliche Vorteile bietet. Bekanntlich können E-Mails oder Telefongespräche durch moderne Verschlüsselungsverfahren mit zufällig erzeugten Einmal-Schlüsseln angezapft werden. Im Gegensatz dazu, ist Quantenkryptografie abhörsicher und bietet die Möglichkeit, etwaige Lauscher durch die Veränderung der gesendeten Daten zu entlarven. Die Realisierung der abhörsicheren Kommunikation stößt jedoch auf mehrere Probleme, die Stephanie Wehner in ihrem neuen Projekt zu lösen versucht.

Die Wahl der richtigen Kommunikation kann auch entscheidend für die Partnerwahl sein. Diese Auffassung vertritt jedenfalls der amerikanische Professor für Psychologie David Buss. In seinem Buch über die „evolutionäre Psychologie“ stellt er eine Theorie über geschlechtsspezifische Auswahlkriterien bei der Partnerwahl auf. In einer seiner bekanntesten Studien, in der 10.047 Personen verschiedener Kulturen, Schichten und Altersstufen nach ihren Partnerpräferenzen befragt wurden, konnte er zeigen, dass Männer tendenziell jüngere Frauen bevorzugen, da diese "über ein größeres reproduktives Potenzial" verfügen. Wonach Frauen Ausschau halten, verrät er am 21. Oktober.

Zufall und Schicksal
Ob Max Hawkins, Software-Entwickler und Künstler, versucht gegenwärtig den Zufall wieder in den Alltag zu bringen. Hierfür entwickelt er Apps und Programme, die nach dem Zufallsprinzip funktionieren. Sein erstes Meisterwerk: er entwickelte ein Programm, das ihm in seiner Heimatstadt San Francisco einen Uber bestellt. Das Ziel der Fahrt kennt er nicht – es wird zufällig ausgewählt. „So habe ich Ecken kennengelernt, von deren Existenz ich zuvor nicht einmal wusste“, erzählt Hawkins.

Auf Neues lässt sich die somalisch-kanadische Journalistin und Dokumentarfilmerin Asha Siad fast täglich ein. Seit 2012 beschäftigt sie sich intensiv mit den Themen Flucht und Migration in Italien und Kanada. In ihrer Multimedia-Reportage "Living at the Border" zeigt sie Videos über Aufnahmegespräche, Porträtbilder von Geflüchteten und Fotos über Wohnverhältnisse in Abbruchhäusern, die die Alltagssituation von afrikanischen Flüchtlingen in Italien wiedergeben. Für ihren Einsatz gewann sie 2014 den Amnesty International Canada Media Award für den besten Online-Journalismus.

Der letzte Sprecher in der Runde versucht, die Wohnverhältnisse für alle zu revolutionieren. Chenthur Raaghav Naagendran ist Architekt und beschäftigt sich u.a. mit Material- und Designforschung. Gegenwärtig ist er Teil des Projekts TerraPerforma, das sich einerseits auf den großformatigen 3D-Druck konzentriert und andererseits den Einfluss von Additive Manufacturing auf den Bau mit traditionellen Materialien, wie ungebranntem Ton, untersucht.
 
On The Edge mit Höhenangst
In den Pausen der Konferenz laden Aussteller dazu ein, innovative Technologien, wissenschaftliche Neuheiten und kreative Projekte zu entdecken. Die Anwendung der amerikanischen Firma Idego ermöglicht es, Höhenangst mittels Virtual Reality zu bewältigen. HoloLens bringt mittels Mixed Reality-Brille 3D-Projektionen von Zukunftsszenarien ins Volkstheater. Die Smell Sensing-Technologie von Forscher Johannes Bintinger, eine „elektronische Nase“ in der Größe eines USB-Sticks, kann Gerüche in der Umgebung erkennen. Außerdem können der weltweit erste Kommunikationsroboter AV1 von TEDxVienna-Speakerin Karen Dolva und das Spiel Matkot, die erste digitale Version des beliebten israelischen Beach-Sports von Spieldesigner und Speaker Dori Adar ausprobiert werden.
 
Satellite Events, Livestream und Livetweeting
Für alle, die nicht vor Ort mit dabei sein können, gibt es sogenannte Satellite Events: An verschiedenen Locations – wie beispielsweise im Wiener Co-Working-Space Sektor5 – werden die Vorträge kostenlos gestreamt. Erstmals wird der komplette Konferenztag live übertragen - inklusive einer kuratierten “intermission show” in den Pausen. Ebenfalls von zu Hause oder unterwegs am Smartphone kann man die Konferenz via http://www.tedxvienna.at/ontheedge mitverfolgen. Ergänzend wird es während der ganzen Konferenz ein Livetweeting unter #TEDxVienna geben. (red)

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