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Redaktion 15.09.2016

EU-Kommission will Urheberrecht modernisieren

Das Urheberrecht soll reformiert werden; das betrifft auch die Zeitungsbranche. Verleger sollen (Stichwort "Google News") mehr Rechte an Onlineinhalten haben.

STRASSBURG/WIEN. Die EU-Kommission will das Urheberrecht modernisieren. Konkret geht es um mehr Auswahl und leichteren Zugang zu Inhalten im Internet und über Grenzen hinweg. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte dies bei seiner Rede zur Lage der EU am Mittwoch in Straßburg angekündigt. EU-Vizepräsident Andrus Ansip erklärte, das europäische Urheberrecht müsse der neuen digitalen Welt angepasst werden.
Europäische Kreativinhalte sollten nicht unzugänglich sein, müssten aber umfassend geschützt werden. Vor allem gehe es um bessere Vergütungsmöglichkeiten für die europäischen Urheber. EU-Digitalkommissar Günther Oettinger sagte, es gehe um eine Stimulierung und eine Belohnung von Investitionen in der Kreativwirtschaft. Notwendig sei ein besseres Urheberrecht im Hinblick auf Bildung, Forschung, das Kulturerbe und die Eingliederung von Menschen mit Behinderungen.

Mechanismus für Rundfunk- und Zeitungsmacher
Es werde ein rechtlicher Mechanismus für Rundfunkveranstalter vorgeschlagen werden, mittels dessen sie die Genehmigungen leichter erlangen können, die sie von den Rechteinhabern benötigen, um Sendungen in anderen EU-Mitgliedsstaaten über das Internet bereitzustellen. Es gehe dabei um Sendungen, die von den Rundfunkanstalten gleichzeitig mit ihrer Ausstrahlung im Internet verfügbar gemacht werden, sowie um Nachholdienste, die in anderen Mitgliedsstaaten online bereitgestellt werden sollen (z.B. MyTF1 in Frankreich, ZDF Mediathek in Deutschland, TV3 Play in Dänemark, Schweden und den Baltischen Staaten und AtresPlayer in Spanien).
Um die Zeitungsbranche im Internetzeitalter zu stärken, will die EU-Kommission auch Verlegern mehr Rechte an Onlineinhalten geben; sie sollen damit eine ähnliche Stellung wie Film- und Musikproduzenten erhalten. Kritiker fürchten unter anderem, dass Angebote wie Google News, die Links zu aktuellen Artikeln mit kurzen Textausschnitten sammeln, damit vom Markt verschwinden könnten. (APA/red)

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