WIEN. Die öffentliche Hand hat 2016 rund 179 Mio. € für Werbung ausgegeben, 2015 waren es 188 Mio. €. Zum Jahresende griffen etliche Ministerien, Länder und staatsnahe Unternehmen nochmals kräftig in ihre Kassen: Die Werbeausgabe stiegen im vierten Quartal auf insgesamt 61,7 Mio. €, nach 51,4 Mio. € im Vorjahresquartal. Den größten Werbebedarf hat nach wie vor die Stadt Wien.
Die Stadt Wien hat im vierten Quartal 2016 rund 8,3 Mio. € für Werbung ausgegeben. Inklusive der ihr nahestehenden Beteiligungen erhöht sich die investierte Summe der Bundeshauptstadt sogar auf mehr als 14 Mio. €, wie aus den am Mittwoch von der Kommunikationsbehörde KommAustria veröffentlichten Daten hervorgeht. Zum Vergleich: Die restlichen acht Bundesländer gaben im Schlussquartal zusammen 3,6 Mio. € aus.
Die Bundesregierung investierte zwischen Oktober und Dezember 2016 rund 7 Mio. € in Werbung. Die eifrigsten Werber waren Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) mit 1,6 Mio. € und Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) mit 1,8 Mio. €, während die anderen Ministerien im Schnitt mit 290.000 € auskamen. Die dem Verkehrsministerium unterstellten ÖBB investierten im vierten Quartal 1,7 Mio. € in Anzeigen und Werbespots; bei der Post AG waren es 1,5 Mio. €.
Der größte Anteil der öffentlichen Werbegelder entfiel auf die "Kronen Zeitung": Das reichweitenstarke Medienhaus lukrierte im vierten Quartal rund 8 Mio. €. Dahinter folgten die Gratistageszeitungen "Heute" mit 4,4 Mio. € und "Österreich" mit 3,6 Mio. €. Zusammen kamen die drei Boulevardmedien auf 16 Mio. €. Von den neuen Medien erhielten Facebook 586.000 € und Google 1,1 Mio. €.
Seit dem Inkrafttreten des Medientransparenzgesetzes Mitte 2012 müssen öffentliche Stellen für jedes Quartal ihre Werbeaufwendungen und Inseratenzahlungen angeben - allerdings erst ab Überschreiten einer Bagatellgrenze von 5.000 €, was vom Rechnungshof bereits kritisch bemerkt wurde. Die Ausgabenhöhe wird an die KommAustria gemeldet und von dieser veröffentlicht. Die seither gemeldete Summe beläuft sich mittlerweile auf rund 867 Mio. €. Grund für die Verabschiedung des Medientransparenzgesetzes war die jahrelange Kritik an hohen öffentlichen Inseratenaufträgen für Boulevard- und Gratismedien.
Die vollständigen Daten sind auf der Webseite der RTR-GmbH unter http://go.apa.at/p78LgTl4 abrufbar. (APA)
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