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APA / Herbert Pfarrhofer

Innenminister Wolfgang Sobotka gilt als einer der eifrigsten Werber der Bundesregierung.

Redaktion 16.03.2017

Öffentliche Hand gab 2016 rund 179 Mio. Euro für Werbung aus

61,7 Mio. Euro im vierten Quartal - unverändert hoher Werbebedarf in Wien.

WIEN. Die öffentliche Hand hat 2016 rund 179 Mio. € für Werbung ausgegeben, 2015 waren es 188 Mio. €. Zum Jahresende griffen etliche Ministerien, Länder und staatsnahe Unternehmen nochmals kräftig in ihre Kassen: Die Werbeausgabe stiegen im vierten Quartal auf insgesamt 61,7 Mio. €, nach 51,4 Mio. € im Vorjahresquartal. Den größten Werbebedarf hat nach wie vor die Stadt Wien.

Die Stadt Wien hat im vierten Quartal 2016 rund 8,3 Mio. € für Werbung ausgegeben. Inklusive der ihr nahestehenden Beteiligungen erhöht sich die investierte Summe der Bundeshauptstadt sogar auf mehr als 14 Mio. €, wie aus den am Mittwoch von der Kommunikationsbehörde KommAustria veröffentlichten Daten hervorgeht. Zum Vergleich: Die restlichen acht Bundesländer gaben im Schlussquartal zusammen 3,6 Mio. € aus.

Die Bundesregierung investierte zwischen Oktober und Dezember 2016 rund 7 Mio. € in Werbung. Die eifrigsten Werber waren Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) mit 1,6 Mio. € und Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) mit 1,8 Mio. €, während die anderen Ministerien im Schnitt mit 290.000 € auskamen. Die dem Verkehrsministerium unterstellten ÖBB investierten im vierten Quartal 1,7 Mio. € in Anzeigen und Werbespots; bei der Post AG waren es 1,5 Mio. €.

Der größte Anteil der öffentlichen Werbegelder entfiel auf die "Kronen Zeitung": Das reichweitenstarke Medienhaus lukrierte im vierten Quartal rund 8 Mio. €. Dahinter folgten die Gratistageszeitungen "Heute" mit 4,4 Mio. € und "Österreich" mit 3,6 Mio. €. Zusammen kamen die drei Boulevardmedien auf 16 Mio. €. Von den neuen Medien erhielten Facebook 586.000 € und Google 1,1 Mio. €.

Seit dem Inkrafttreten des Medientransparenzgesetzes Mitte 2012 müssen öffentliche Stellen für jedes Quartal ihre Werbeaufwendungen und Inseratenzahlungen angeben - allerdings erst ab Überschreiten einer Bagatellgrenze von 5.000 €, was vom Rechnungshof bereits kritisch bemerkt wurde. Die Ausgabenhöhe wird an die KommAustria gemeldet und von dieser veröffentlicht. Die seither gemeldete Summe beläuft sich mittlerweile auf rund 867 Mio. €. Grund für die Verabschiedung des Medientransparenzgesetzes war die jahrelange Kritik an hohen öffentlichen Inseratenaufträgen für Boulevard- und Gratismedien.
Die vollständigen Daten sind auf der Webseite der RTR-GmbH unter http://go.apa.at/p78LgTl4 abrufbar. (APA)

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