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© Daniel Fleckl

Michaela Huber-Kroneisl

Redaktion 25.06.2019

Pionierin bei A1: „Agiles Arbeiten funktioniert“

Im Strategischen Einkauf – wie auch in anderen Bereichen des A1-Konzerns – blieb in Sachen New Work kein Stein auf dem anderen.

WIEN. Neue Feedbackkultur, neue Rollen, ein neues Führungsverständnis:  Michaela Huber-Kroneisl hat nicht nur ihre Haltung zur Führung umgekrempelt, sondern auch, gemeinsam mit ihren Kollegen, den Strategischen Einkauf bei A1. Mit dem Lehrgang „Pioneers of the 21st Century“ der WU Executive Academy erhielt sie wichtige Impulse für ihre persönliche und die organisationale Transformation.
Michaela Huber-Kroneisl hat eine klassische Führungskarriere hinter sich. Nach dem BWL-Studium mit Schwerpunkt Controlling startete sie als Junior Controllerin bei der frisch gegründeten mobilkom austria mit Startup-Feeling. Sie stieg rasch ins Bereichscontrolling auf, wurde Leiterin der Kostenrechnung und übernahm mit nicht einmal 30 Jahren das CMO-Vorstandscontrolling und damit die Controlling Agenden wichtiger Geschäftsbereiche. Als die ausgegliederte mobilkom im Jahr 2010 wieder mit dem Mutterkonzern Telekom Austria fusioniert wurde, wechselte Michaela Huber-Kroneisl als Abteilungsleiterin in eine Finanz-Stabstellenfunktion in Customer Service, mit Führungsverantwortung für rd. 70 Mitarbeiter – klassische Führungsjobs in einer klassischen Hierarchie. Nach internen Umstrukturierungen entschied sie sich, innerhalb der A1 in den Strategischen Einkauf zu wechseln, ebenfalls in Leitungsfunktionen.

Seit über einem Jahr ist vieles anders. Im Strategischen Einkauf – wie auch in anderen Bereichen des A1-Konzerns – blieb in Sachen New Work kein Stein auf dem anderen. Michaela Huber-Kroneisl hat gemeinsam mit ihrem Kollegen Andreas Hofer eine agile Unit gegründet: die fünf Abteilungen des Strategischen Einkaufs wurden zusammengelegt, Rollen und Aufgaben an die Mitarbeiter neu verteilt, um Doppelgleisigkeiten abzubauen. Vieles entscheiden die Mitarbeiter in ihrem jeweiligen Wirkungsbereich selbst. Michaela Huber-Kroneisl und Andreas Hofer sind mittlerweile die einzigen Führungskräfte mit personeller Verantwortung und treten als Heads of People- & Resourcemanagement auf.

Von der Alleswissenmüsserin zur Lernenden
Für Michaela Huber-Kroneisl hat sich ihre Rolle als Führungskraft massiv verändert. Neben ihrer Führungsrolle hat sie auch operative Rollen inne: „Ich bin ebenso Business Unit Spoc, also Schnittstelle für verschiedene Fachbereiche und Strategische Einkäuferin, d.h. bearbeite auch operativ Einkaufs-Geschäftsfälle, wenn auch in deutlich geringerem Ausmaß als meine Mitarbeiter.“ In zwölf Einkaufs-Kategorien gibt es verschiedene Aufgaben, die auf die Mitarbeiter aufgeteilt werden. Auch die Project Leads werden verteilt. „Jeder nimmt sich die Aufgaben je nach den eigenen Stärken und Interessen“, sagt Michaela Huber-Kroneisl. Ihre Führungskompetenz nutzt sie nun nicht mehr, um Aufgaben zu delegieren oder Anweisungen zu erteilen, sondern: „Ich pflege die Beziehungen zu den Mitarbeitern, achte darauf, dass sie richtig eingesetzt sind und begleite sie als eine Art Coach. Es ist viel besser, wenn das Team selbst Entscheidungen trifft.“ Viele One-to-One-Meetings, Reportings, Freigaben und Briefings aus Zeiten der klassischen Hierarchie sind weggefallen, besprochen wird je nach Bedarf in den verschiedenen Projektteams. Eine große Entlastung: „Ich muss nicht mehr über jedes inhaltliche Detail Bescheid wissen, sondern kann mich auf die Mitarbeiterführung konzentrieren“, sagt Michaela Huber-Kroneisl. Das bedeutet mehr Zeit für die Anliegen der Menschen hinter den Rollen. Auch persönlich hat sich ihr Führungsverständnis verändert: „Führung findet heute auch viel mehr auf Augenhöhe statt. Ich bin immer wieder Lernende, die Informationen von Mitarbeiter einholt – sie sind die Experten.“ Agiles Arbeiten in Querschnittsfunktionen sei noch selten, sagt Michaela Huber-Kroneisl: „Aber wir sehen, dass es wirklich funktioniert“.

Fachlich begleitet hat Michaela Huber-Kroneisl die Transformation in ihrer Abteilung auch in ihrer Abschlussarbeit im Rahmen des Lehrgangs „Pioneers of the 21st Century“ an der WU Executive Academy. Begonnen hat der Umbau im Strategischen Einkauf bei A1 im Sommer letzten Jahres, der sechsmonatige Lehrgang in fünf Modulen startete im Oktober. Michaela Huber-Kroneisl und Andreas Hofer nahmen daran teil. „Für uns war der Lehrgang sehr unterstützend im Aufbau unserer agilen Unit“, sagt Michaela Huber-Kroneisl. Erkenntnisse und konkrete Maßnahmen aus dem Lehrgang konnten beide sofort in die Praxis umsetzen – etwa ein Kanban-Board, das mit den Praktikant gestaltet wurde oder eine systemische Aufstellung des Teams während der begleitenden Coaching-Sessions. „So konnten wir Multiplikator für die Veränderung in unserem Team identifizieren.“ Statt früherer Jour Fixes findet in der Unit der „Wednesday Morning Coffee“ statt. Hier können die Teammitglieder selbst relevante Themen kommunizieren. Eine weitere Erkenntnis aus dem Lehrgang war, die Mitarbeiter wesentlich früher in den Strategiefindungsprozess miteinzubeziehen als bisher, um das „Warum“ und die Maßnahmen zur Zielerreichung auch gemeinsam zu definieren.

Feedback mal anders
Ebenfalls vom Lehrgang mitgenommen hat Michaela Huber-Kroneisl eine neue Feedbackkultur. „Die Wertschätzung der Leistung ist sehr wichtig. Nur sind wir als Führungskräfte nicht mehr inhaltlich so dran an den Mitarbeiter wie früher. Wir haben erkannt: das Feedback für die einzelnen Mitarbeiter muss viel mehr aus dem Team kommen. Hier hat der Lehrgang schon sehr geholfen“, erzählt sie. Ein voller Erfolg: Die Leute bekamen durch das Gespräch miteinander höchst positive Anerkennung von ihren Kollegen.

Ermutigt wurde Michaela Huber-Kroneisl durch den Lehrgang auch, als Führungskraft noch mehr loszulassen und „den Mitarbeiter noch mehr Sinn zu vermitteln, warum wir bestimmte Themen umsetzen“. Der Lehrgang ist seit kurzem zu Ende, die agile Transformation geht weiter. „Wir, Andreas und ich, haben noch viele Ideen“, lacht sie.

„Pioneers of the 21.th Century“ ist ein Weiterbildungsprogramm der WU Executive Academy der Wirtschaftsuniversität Wien, das Führungskräfte ganz bewusst auf das 21. Jahrhundert vorbereitet: Sie lernen, sich selbst, ihr Team und ihre Organisation neu zu „denken“.
www.executiveacademy.at/pioneers

WU Executive Academy - Führungskräfteausbildung auf höchsten internationalen Niveau
Die WU zählt seit über 100 Jahren zu den führenden Hochschulen weltweit und bündelt in der WU Executive Academy ihr Programmportfolio im Bereich „Executive Education“. Zu diesen zählen MBA und Master of Laws Programme, das Universitätsstudium Diplom BetriebswirtIn, Universitätslehrgänge, Custom Programs und Kurzprogramme. Die WU Executive Academy gehört heute zu den führenden Weiterbildungsanbietern in Zentral- und Osteuropa.

Für alle MBA Programme bekam die WU Executive Academy im Herbst 2015 als erste und einzige österreichische Anbieterin das international renommierte Qualitätsgütesiegel AACSB verliehen. Gemeinsam mit EQUIS und AMBA verfügen WU und die WU Executive Academy jetzt über die seltene und begehrte „triple accreditation“.

Neben der WU entsprechen damit weltweit weniger als 90 Wirtschaftshochschulen, und im deutschsprachigen Raum überhaupt nur sechs, den hohen Qualitätsanforderungen aller drei Akkreditierungseinrichtungen. Durchschnittlich 750 Graduate Students und ca. 900 Führungskräfte, Fachleute und High-Potentials aus über 75 Ländern werden jedes Jahr in den Programmen aus- und weitergebildet. Studienreisen und Lehrgänge finden derzeit in über 15 Ländern und auf drei Kontinenten statt. Die Vortragenden setzen sich aus international renommierten Professoren und Top-Manager zusammen, wobei das berufsbegleitende Format der Programme effizientes, interdisziplinäres und nachhaltiges Lernen parallel zum beruflichen Alltag garantiert.

Der neue Campus WU
Im Herbst 2013 sind die WU und die WU Executive Academy am neuen „Campus WU“ in zentraler, aber doch ruhiger Lage eingezogen. Das WU Executive Academy Gebäude wurde von den spanischen Architekten NO.MAD Arquitectos entworfen und beindruckt durch eine Fassade aus Glas und Aluminium. Als einer der modernsten Campus Europas bietet er neueste technische Ausstattung und Räumlichkeiten, die es der WU Executive Academy ermöglichen, erstklassige Programme anzubieten. (red)

 

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