RETAIL
leadersnet.at / Daniel Mikkelsen

Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands.

Redaktion 11.10.2016

1:0 für das "reale" Shopping-Erlebnis

Handelsverband Consumer Check: Sieben von zehn Konsumenten bevorzugen stationären Handel gegenüber Onlineshops.

WIEN. Kostet ein Produkt online und im stationären Geschäft gleich viel, bevorzugen rund 72% der Konsumenten das reale Einkaufserlebnis, so ein Ergebnis des Handelsverband Consumer Check. Nur 28% würden bei gleichen Preisen online shoppen. Bei den 14- bis 39-jährigen Österreichern erhöht sich dieser Wert auf rund 37%. Im Rahmen dieser Umfrage werden im Laufe des Jahres die österreichischen Konsumenten zu den zwölf speziellsten Shopping-Ereignissen befragt. Der Befragung, die vom Online Markt- und Meinungsforscher Marketagent.com durchgeführt wird, liegt ein rund 700.000 Personen umfassendes Online-Panel zugrunde.

Preis-Leistungsverhältnis und Personal entscheidend
Um Kunden in den Laden zu locken, müsse der stationäre Händler neben einem guten Preis-Leistungsverhältnis vor allem mit dem Personal und Service überzeugen. „Wenn neben dem Preis-Leistungsverhältnis auch Freundlichkeit und Kompetenz des Personals stimmen, zieht der Großteil der Österreicher das Einkaufserlebnis im stationären Handel dem unpersönlichen Online-Einkauf vor“, so Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com.
Das sind die die Top 5-Anforderungen an den stationären Handel, die von Konsumenten als „sehr wichtig“ erachtet werden: Gutes Preis-Leistungsverhältnis (65%), freundliches Personal (65%), gutes Service (60%), qualifiziertes Personal (56%) und direkte Verfügbarkeit der Produkte (54%). Beliebtester Ort für den Einkauf ist das Shoppingcenter: 32% zieht es für den Einkauf in eines der rund 230 Shoppingcenter Österreichs. 16% präferieren Einkaufsstraßen, und rund 15% gehen am liebsten in Geschäften abseits großer Einkaufsstraßen einkaufen. Mit rund 21% liegt das Internet mittlerweile an zweiter Stelle der beliebtesten Shopping-Orte.

"Kunden honorieren Service"
„Der Handelsverband Consumer Check zeigt eindeutig, dass die Menschen den persönlichen Kontakt im Geschäft schätzen und gutes Service honorieren", sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands. Der stationäre Handel sei auch in Zeiten des eCommerce die Nummer eins "und kann auch in Zukunft reüssieren, wenn er sich auf seine Stärken besinnt und Innovationen im Sinne einer Omnichannel-Strategie umsetzt".
Durchschnittlich zwölf Mal im Jahr kaufen die Österreicher online ein; jeder Zweite kauft dabei mindestens einmal Bekleidung, 40% Bücher bzw. Zeitschriften, 27% Haushaltsartikel oder Haushaltsgegenstände.
Beliebtestes Zahlungsmittel beim Online-Shopping ist die Rechnung (29%), gefolgt von Kreditkarte (23%) und Paypal (21%); nur fünf Prozent wollen vor Erhalt der Ware überweisen.
Acht von zehn Österreichern (82%) bevorzugen die klassische Hauszustellung, wobei fast jeder Fünfte die noch recht neue Samstagszustellung als favorisierte Zustellmethode angibt. Acht Prozent holen sich  das bestellte Produkt am liebsten selbst im Geschäft ab (Click & Collect). Der Kofferraum des eigenen Pkw ist für die meisten noch tabu – nur drei Prozent wollen diese Liefervariante.
Mehr dazu lesen Sie in der Printausgabe von "medianet" am Freitag, 14. Oktober. (red)

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