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© Adeg/APA/Richard Tanzer

Bgm. Alfred Riedl, Präsident des Österreichischen Gemeindebunds, Alexandra Draxler-Zima, Vorstandsvorsitzende Adeg, Peter Filzmaier, Koordinator des Projekts ECOnet, zur Zukunft ländlicher Räume.

Redaktion 23.10.2017

Adeg präsentiert Dorfleben-Report

Kaufmanns-Gemeinden überzeugen mit mehr Dorfkern und mehr Zugehörigkeitsgefühl.

WIEN. Knapp 60 Seiten stark, mit Zahlen und Fakten versehen, fachkundig kommentiert – so präsentiert sich der erste Adeg Dorfleben-Report, der in Kooperation mit dem österreichischen Gemeindebund entwickelt wurde. Die dazugehörige Umfrage zu den unterschiedlichen Facetten des Dorflebens sowie der Nahversorgung wurde vom Marktforschungsinstitut MindTake im Zeitraum zwischen 8. Juni und 3. Juli 2017 durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 1.050 Personen mit Hauptwohnsitz in Gemeinden bis maximal 5.000 Einwohner. Interpretiert wurden die Ergebnisse von Peter Filzmaier, Experte für die Entwicklung des ländlichen Raums.

Stärkung der Ortskerne und Nahversorgung wichtig
„In einzelnen Bezirken Österreichs wird sich bis 2050 die Zahl der über 60-Jährigen verdoppeln“, warnt Filzmaier im Adeg Dorfleben-Report. Schon in den vergangenen 15 Jahren ist der Anteil der 15- bis 44-Jährigen in Österreichs Dörfern überproportional zurückgegangen. Um die jungen Leute am Land zu halten, müssen daher „Dorfkerne und Begegnungszonen aller Art erhalten und gefördert werden“. Eine Sichtweise, die auch Gemeindebund-Präsident Bgm. Alfred Riedl teilt: „Die Stärkung der Ortskerne und der wohnortnahen Versorgung ist extrem wichtig.“

Diese Forderung geht Hand in Hand mit der Stärkung der regionalen Wertschöpfungskette, in welcher auch der Nahversorger – als selbstständiger Kleinunternehmer – eine wichtige soziale und ökonomische Rolle spielt: „Das Hauptaugenmerk muss auf Kleinunternehmen gelegt werden. Knapp 90 Prozent der Betriebe auf dem Land beschäftigen weniger als zehn Mitarbeiter. Ihre An- statt Absiedelung ist zu unterstützen“, zieht Filzmaier eine wichtige Konsequenz aus den Ergebnissen. Gemeindebund-Präsident Riedl unterstreicht aus Sicht der Gemeinden: „Kleinteilige Wirtschaftsstrukturen schaffen gute und langfristig stabile Arbeitsplätze. Das ist für uns in den Gemeinden auch sehr wichtig, weil dann die Kommunalsteuer bei uns bleibt und nicht weiter in die Ballungsräume fließt.“ – Lesen Sie mehr dazu in der „medianet“-Printausgabe diesen Freitag. (red)

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