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Redaktion 14.09.2016

Bayer kauft US-Konzern Monsanto

Der US-Konzern nimmt Übernahmeangebot in Höhe von 58,7 Mrd. Euro an.

LEVERKUSEN/ST.LOUIS. Der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Bayer kauft den US-Konzern Monsanto für knapp 66 Mrd. USD (58,7 Mrd. €). Der US-Biotechnologiekonzern und Saatguthersteller Monsanto hat das milliardenschwere Übernahmeangebot von Bayer angenommen, teilte Bayer heute Mittwoch mit. Der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern zahle 128 USD je Monsanto-Aktie. Es ist die größte Übernahme, die ein deutsches Unternehmen je getätigt hat.

Greenpeace kritisierte den Zusammenschluss heftig und fordert von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, dass er sich gemeinsam mit seinen europäischen Amtskollegen auf europäischer Ebene gegen die Übernahme stellt.
Gemeinsam ergeben Bayer und Glyphosat-Hersteller Monsanto einen Super-Agrar-Multi, der große Teile des globalen Saatgut- und Pestizidmarkts in den Händen hielte, so die Umweltschutzorganisation in einer Aussendung. Und weiter: „Die Kontrolle über unsere Lebensmittel, vom Samen bis zum Teller, wäre damit noch stärker von einigen wenigen internationalen Konzernen bestimmt.“

Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftssprecher bei Greenpeace in Österreich, sagt dazu: „Dieser Megadeal wäre eine äußerst schlechte Nachricht für Landwirte, Konsumentinnen und Umwelt gleichermaßen.“ Denn der sich daraus ergebende neue Mega-Konzern würde allein fast ein Drittel des globalen Saatgutmarkts und über ein Viertel des weltweiten Pestizidmarkts kontrollieren. „Mit dieser Machtkonzentration würde sich die Forschung auf ein noch engeres Spektrum von Kulturpflanzen beschränken, und es ist davon auszugehen, dass die Saatgutpreise weiter steigen würden.“ Außerdem besteht für einen Konzern, der sowohl den Saatgut- als auch den Pestizidmarkt kontrolliert, kein Anreiz, ökologische Lösungen bereitzustellen, wie zum Beispiel robuste Züchtungen, warnt Greenpeace. „Aus wirtschaftlicher Perspektive ist es für den Agrar-Multi besser, wenn die Landwirtinnen und Landwirte weiterhin auch auf die Pestizide von Bayer angewiesen sind“, so Theissing-Matei. (APA/nn)

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