RETAIL
© Hugo Boss

Coty punktet mit Luxus von Hugo Boss ebenso wie mit der Traditionsmarke Wella.

Redaktion 25.06.2018

Coty will Nummer eins in der Kosmetikbranche werden

Wella-Mutter bisher auf Platz drei hinter L'Oreal und Estee Lauder.

BERLIN. Der zum Imperium der deutschen Milliardärsfamilie Reimann gehörende US-Kosmetikkonzern Coty setzt sich ehrgeizige Ziele: "Wir sehen es als unsere geschäftliche Mission an, zum Weltmarktführer bei Schönheitsprodukten aufzusteigen", deklamierte Coty-Chef Camillo Pane gegenüber der Zeitung "Welt am Sonntag". Bisher liege das Unternehmen auf Platz drei hinter L'Oreal und Estee Lauder.

Einen großen Schritt in Richtung Nummer eins machte Coty 2015 mit dem Kauf der deutschen Traditionsmarke Wella und anderer Marken; der Kosmetikriese hatte damals um 12,5 Mrd. USD (10,7 Mrd. €) mehr als 40 Schönheitspflegemarken von dem US-Konsumgüterriesen Procter & Gamble übernommen. Auch der Düsseldorfer Henkel-Konzern war an Wella interessiert.

Die Integration der deutschen Haarpflegefirma sei derzeit in vollem Gange. "Wir stecken mitten in einem großen und komplexen Prozess", sagte Pane. "Beide Unternehmen hatten ungefähr dieselbe Größe und keines von beiden war wirklich darauf vorbereitet, ein anderes Unternehmen derselben Größe aufzunehmen." Mit den angekündigten Synergien von 750 Mio. USD in drei Jahren liege man im Plan.

Besonders zufrieden zeigte sich der Coty-Chef mit dem Luxusbereich, der Parfümmarken wie Gucci, Chloe und Hugo Boss im Angebot hat. Verbesserungsbedarf sieht Pane dagegen in der Konsumsparte mit Marken wie Rimmel und Max Factor. "Dieser Markt entwickelt sich im Moment nicht sehr dynamisch, leider auch in Deutschland nicht." Verkaufen wolle man die Sparte aber nicht: "Es ist unser größtes Geschäft." An Coty ist die Reimann-Familie über ihre Holdinggesellschaft JAB maßgeblich beteiligt. (APA/Reuters)

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