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InBev

Redaktion 29.08.2016

Die Folgen einer bierigen Fusion

Zusammenschluss von AB Inbev und SABMiller kostet Tausende Jobs: Weltweit werden drei Prozent aller Stellen gestrichen. Foto: Anheuser Busch Inbev

LEUVEN/LONDON. Die Übernahme des Brauereikonzerns SABMiller durch den Bier-Giganten Anheuser-Busch Inbev (AB Inbev) geht nicht ohne den Verlust von Tausenden von Arbeitsplätzen über die Bühne. Überflüssig durch die Fusion werden weltweit rund drei Prozent aller Jobs, wie AB Inbev am Freitag mitteilte; dies entspricht laut Angaben von Eingeweihten etwa 5.500 Stellen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete.

Der Abbau erfolgt laut Unternehmen über einen Zeitraum von drei Jahren. Angesetzt werden soll der Rotstift vor allem in der Verwaltung. Betroffen ist insbesondere die Zentrale von SABMiller im britischen Woking sowie das Hauptstadtbüro in London, das geschlossen werden soll. Hauptsitz des fusionierten Konzerns wird Leuven in Belgien sein, wo AB Inbev beheimatet ist. Genauere Angaben, wie sich der Jobabbau auf die einzelnen Regionen verteilt, kann AB Inbev nach eigener Aussage derzeit noch nicht machen.

Einsparungen
AB Inbev rechnet vier Jahre nach dem Zusammenschluss mit jährlichen Einsparungen von mindestens 1,4 Mrd. USD (1,2 Mrd. €); dem stehen 900 Mio. USD Einmalkosten in den ersten drei Jahren nach der Fusion gegenüber.

Durch den Verkauf von Töchtern und Beteiligungen reduziert sich die Belegschaft ebenfalls. Wo die Marktmacht des neu entstehenden Bierriesen zu groß werden würde, hatten die Wettbewerbsbehörden die Trennung von Geschäften zur Auflage gemacht; dies betraf unter anderem MillerCoors in den USA, Peroni und Grolsch in Europa sowie Snow Beer in China. Zusammen kommen die beiden Konzerne nun aber immer noch auf über 400 Bier- und Softdrinkmarken.

AB Inbev war bereits vor dem SABMiller-Kauf der weltgrößte Bierkonzern. In Deutschland besitzt er Marken wie Beck's, Diebels, Franziskaner, Hasseröder oder Löwenbäu. Interessant ist SABMiller für die Belgier vor allem wegen der starken Präsenz in Schwellenländern, insbesondere in Afrika. Die wichtigsten behördlichen Genehmigungen für den rund 92,3 Mrd. € schweren Deal hat AB Inbev bereits in der Tasche, die Aktionäre müssen aber noch zustimmen. (APA)

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