RETAIL
Agent Provocateur

Redaktion 04.04.2017

Die Wäsche verlor ihren Reiz

Der Wiener Agent Provocateur-Shop geht pleite.

WIEN. Die einzige Österreich-Filiale des britischen Unterwäsche-Labels Agent Provocateur ist pleite. Das Österreich-Geschäft befindet sich in der Nobelgegend im ersten Wiener Bezirk, in der Tuchlauben, und verkauft Unterwäsche, Bademode & Co im Hochpreissegment.  Ende März sei über das Vermögen der Firma das Konkursverfahren am Handelsgericht Wien eröffnet worden, gab der Kreditschutzverband KSV1870 bekannt. Von dem Konkurs sind sechs Beschäftigte betroffen, die Passiva betragen rund 180.000 €. Ob das Geschäft weitergeführt wird, ist derzeit nicht bekannt.

Als Grund für die Pleite werden stockende Warenlieferungen angegeben. Über die Eigentümerin der Österreich-Niederlassung, die Agent Provocateur Ltd. mit Sitz in London, sei ebenfalls ein Insolvenzverfahren eröffnet worden so der Kreditschutzverband. Seit einiger Zeit erfolgten daher keine neuen Warenlieferungen an die Tochter in Österreich. Das einstige Kultlabel steckt in der Krise. Vor Kurzem wurde es von der Investmentgesellschaft Four Holdings gekauft, hinter der der britische Sports-Direct-Eigentümer Mike Ashley steckt. In Österreich gehören die ehemaligen Eybl- und Sports Experts-Geschäfte zu Sports Direct.

Agent Provocateur wurde 1994 von Joseph Corre, Sohn der Stardesignerin Vivienne Westwood, sowie seiner Frau Serena Rees gegründet. Derzeit ist Agent Provocateur in fast 20 Ländern vertreten. Aus dem australischen Markt zieht sich das Label zurück, wurde erst heute bekannt. Der ehemalige Mitbegründer befürchtet, dass die neuen Eigentümer einen Großteil der Geschäfte schließen werden. (APA)

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