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APA HERBERT P OCZERET

Redaktion 10.05.2016

Flaute vor dem Boom?

Was nach dem Refurbishment der EKZs kommt

Köln/Wien. Was in Österreich fast schon Geschichte ist, gilt nun verstärkt auch für deutsche Shoppingcenter: Der Boom der großen Neueröffnungen ist vorbei. Lediglich vier EKZs stehen vor der Realisierung – vergleichsweise waren das im großen Nachbarland noch neun in 2014 und gar 13 im Vorjahr. Die Flaute, die allzugern mit dem Begriff „Refurbishment“ umschrieben wird, dürfte in Deutschland allerdings nur von kurzer Dauer sein. Laut dem Shopping-Center-Report des EHI in Köln sollen ab 2017 sage und schreibe 26 Shopping Center im Plan stehen.

Insgesamt erfasst das EHI 476 Einkaufszentren mit einer Gesamtfläche von 15,3 Mio. Quadratmeter. Diese hohe Dichte steht auf der anderen Seite naturgemäß für ein langsameres Voranschreiten neuer Center – indes werden besagte Revitalisierungen mit großem Engagement betrieben.

Unangefochten spitze: Messepark

Das gilt auch für Österreich, wo zuletzt das huma Einkaufszentrum in Simmering, zuvor aber auch die übermächtige Shopping City im neuen Glanz erstrahlten. In Wien führt übrigens The Mall – das Bahnhofseinkaufszentrum in der Landstraße, das Ranking der Wiener Einkaufszentren in Sachen Mieterzufriedenheit an.  Österreichweit liegt The Mall aus Mietersicht an der hervorragenden fünften Stelle – im Ranking liegt übrigens der Dornbirner Messepark vor dem neukauf EKZ in Spittal an der Drau an der 1. Stelle, dritter ist der Europark in Salzburg vor dem Innsbrucker dez. Bemerkenswert: der Messepark gehört zu jenen, fast schon in der Minderheit befindlichen Centers, die ihr Refurbishment noch vor sich haben. Die überragende Performance dürfte stark mit den Shoppingtouristen aus der vergleichsweise eher teuren Schweiz zusammenhängen.

Ein Trend hierzulande wie auch in Deutschland: Die Planung neuer Shopping-Center konzentriert sich heute besonders auf die Entwicklung von Stadtquartieren - vielleicht bestes Beispiel in Österreich ist die Seestadt Aspern. In Zeiten kurzer Wege sollen Orte für den Kunden geschaffen werden, die Einkaufen, Leben, Wohnen und Arbeiten unter einem Dach vereinen. Neue Shopping-Center-Konzepte beinhalten daher, neben der Möglichkeit für Besorgungen des täglichen Bedarfs, immer mehr zusätzliche Angebote, wie z.B. Hotels, Wohnungen, Büros, Arztpraxen oder Kinos, die auch nach den Ladenschlusszeiten für eine Belebung des Shopping-Centers sorgen.  (red)

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