Wien. Beim Einkaufen ist Wien laut der Arbeiterkammer nach wie vor teurer als München. Es wurden demnach 81 idente Marken-Lebensmittel im April bei Billa, Merkur, Spar und Eurospar in Wien und bei Edeka, Rewe, Real, Tengelmann, Kaufland in München unter die Preislupe genommen. Die Umsatzsteuer für Lebensmittel beträgt bei uns zehn Prozent, für Getränke und andere Waren 20 %; in Deutschland sieben bzw. 19 %. Beim Vergleich der Bruttopreise zeigt sich: 75 von 81 verglichenen Produkten (93 %) sind in Wien teurer als in München. Nur fünf Lebensmittel waren in Wien im Schnitt billiger. So kosteten 123 Frites Original/McCain (750 g) in Wien 2,77 € und in München 1,71 €, im Falle von Leibnitz/Butterkeks (200 g) waren es 2,19 € und 1,23 €. Coca Cola/Coca Cola light (1 l, PET) sind in München für 1,45 € und in Wien für 0,93 € erhältlich.
„Einkaufen bleibt bei uns kostspieliger als in unserem deutschen Nachbarland“, resümiert AK Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic. „Ein ‚Österreich-Aufschlag‘ lässt sich nicht leugnen. Daher muss die Bundeswettbewerbsbehörde dranbleiben und die Entwicklung der Branche im Auge behalten“, verlangt Zgubic. „Wenn die Unternehmen laufend auf Einhaltung der Wettbewerbsregeln überprüft werden, bringt das etwas. Das zeigen die vom Kartellgericht in den vergangenen Jahren verhängten Kartellstrafen im Lebensmitteleinzelhandel, bei Molkereien, Brauereiprodukten und alkoholfreien Getränken – sie bestätigen uns grundsätzlich in unserer Kritik.“ (red)