RETAIL
Henkel

Redaktion 27.06.2016

Henkel schnappt sich Sun Products

Henkel wird zur Nummer 2 im US-Waschmittelmarkt.

DÜSSELDORF. Der deutsche Konsumgüterkonzern Henkel übernimmt für 3,6 Mrd. USD (3,2 Mrd. €) den US-Waschmittelhersteller Sun Products und baut sein Geschäft in Nordamerika damit deutlich aus. Henkel werde mit dem Zukauf die Nummer zwei auf dem dortigen Waschmittelmarkt.
In den USA hatte Henkel bereits vor der Übernahme rund 20% seines Jahresumsatzes von zuletzt 18,1 Mrd. € eingefahren. Nun könnten die Düsseldorfer dort dem weltweit größten Konsumgüterkonzern Procter & Gamble die Stirn bieten. Der neue Henkel-Chef Hans Van Bylen kann damit einen ersten großen Zukauf präsentieren - der Hersteller von Pritt und Persil hatte bereits seit langer Zeit nach einem Übernahmeziel Ausschau gehalten.

Strategisch wichtiger Schritt
"Diese Akquisition ist für Henkel ein strategisch wichtiger Schritt", betonte Van Bylen, der am 1. Mai auf dem Chefsessel in der Düsseldorfer Henkel-Zentrale Platz genommen hatte. "Nordamerika ist für uns eine der weltweit wichtigsten Regionen. Mit dem Erwerb von Sun Products werden wir unsere Position in den USA, dem weltweit größten Waschmittelmarkt, sowie in Kanada verbessern."

Verkäufer von Sun Products ist ein Fonds von Vestar Capital Partners. Sun Products habe Waschmittelmarken und Weichspüler im Programm und beliefere auch führende Handelsketten. Im Geschäftsjahr 2015 habe Sun mit rund 2.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 1,4 Mrd. € gemacht. Henkel selbst beschäftigt in Nordamerika rund 6.000 seiner weltweit etwa 50.000 Mitarbeiter; der Konzern hatte zuletzt schon den nordamerikanischen Waschmittelmarkt verstärkt ins Visier genommen und Persil in den USA und Kanada eingeführt. Bereits in den letzten Jahrzehnten hatte Henkel sein Nordamerika-Geschäft gezielt ausgebaut, die Düsseldorfer übernahmen etwa den Kosmetik-und Waschmittelhersteller Dial.

Mit dem Zukauf verschieben sich die Gewichte innerhalb der Henkel-Sparten: Machten Waschmittel in der Vergangenheit knapp 30% der Umsätze des Konzerns aus, der auch Klebstoffe und Kosmetika produziert, dürften es nach der Akquisition rund 33% sein. Henkel vermindert damit seine Abhängigkeit vom konjunkturabhängigen Klebstoff-Geschäft. (APA)

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