RETAIL
Hugo Boss

Redaktion 16.11.2016

Hugo Boss strafft Sortiment

Aus für die Marke Boss Orange

METZINGEN. Mit weniger Marken und einer stärkeren Ausrichtung auf Herrenmode will der angeschlagene deutsche Modekonzern Hugo Boss das Ruder herumreißen. Das Jahr 2017 werde ein Jahr der Stabilisierung; dabei soll vor allem die neue Strategie, mit der sich das Unternehmen auf die Marken Boss und Hugo konzentrieren wolle, vorangetrieben werden. "Hugo Boss wird daher voraussichtlich 2018 auf den Wachstumspfad zurückkehren", bekräftigt der neue Firmenchef Mark Langer. Demnach wird das operative Ergebnis (EBITDA) vor Sondereffekten um 17 bis 23% sinken.

Der ehemalige Finanzchef hatte heuer den Chefposten von Claus-Dietrich Lahrs übernommen und eine Abkehr von dessen Luxusstrategie und einen Sparkurs angekündigt; die Kunden sollen nun mit nur noch zwei Marken besser angesprochen werden. Die Marken Boss Orange und Boss Green werden deswegen in der Kernmarke Boss aufgehen. Die Einstiegspreise von Hugo sollen im Schnitt rund 30% unter denen von Boss liegen und zielen damit auf mehr junge Kunden ab.

Die Damenmode zählt Boss zwar weiter zum Kerngeschäft, insgesamt werde jedoch die Herrenmode stärker in den Vordergrund rücken. So will der Konzern im kommenden Jahr bei der New York Fashion Week die Boss-Herrenkollektion zeigen, nicht aber die Damen-Kollektion.

Der Markt reagierte verschnupft auf die Mitteilung, die Aktie verlor zeitweise 4,6 Prozent. Boss ringt seit Längerem mit der Krise im Textileinzelhandel; im dritten Quartal war das operative Ergebnis vor Sondereffekten um 14% auf 145 Mio. € geschrumpft. (APA)

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