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Panthermedia.net / Marina Kirezhenkova

Redaktion 30.08.2017

Nur sechs Schuhe waren gut

Der VKI hat 20 Kinderschuhe getestet.

WIEN. Beim Schuhkauf ist Geduld, aber auch die Durchsetzungskraft der Eltern gefragt. Denn falsches Schuhwerk in jungen Jahren kann später leicht zu ernsthaften Beschwerden führen. Die Kinderfüße befinden sich im Wachstum, die Knochen sind biegsam, Muskulatur und Bänder noch schwach. Erzwingt ein ungeeigneter Schuh eine Fehlstellung, können nicht nur die Füße, sondern auch die Wirbelsäule und der gesamte Bewegungsapparat nachhaltig Schaden nehmen. Der Verein für Konsumenteninformation hat jetzt 20 Halbschuhe bzw. „Sneaker“ mit und ohne Schnürung in den Größen 31 und 35 getestet.

Nur ein einziges der 20 getesteten Schuhmodelle konnte mit „sehr gut“ bewertet werden, fünf Mal wurde das Testurteil „gut“ vergeben. Die Problemzone bei fast allen Schuhen war die Schuhsohle, die den Fuß vor Kälte, Nässe oder Verletzungen schützen soll; gleichzeitig muss die Sohle genügen Halt bieten, um die Muskulatur nicht zu sehr zu strapazieren. Nur wenige Produkte im Test konnten diesen komplexen Anforderungen gerecht werden.

Ebenfalls problematisch waren die Größenangaben der Hersteller – zum einen, weil sich die Größenauszeichnungen bei manchen Herstellern nicht gerade leicht finden ließen, zum anderen, weil sich beim Nachmessen der Schuhe herausstellte, dass einige Modelle zu schmal oder zu breit für die jeweilige Schuhgröße waren. Und auch bei der Untersuchung auf Schadstoffe waren nicht alle Modelle einwandfrei: Ein Produkt hatte einen hohen Gehalt an krebserregenden PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), und in mehreren weiteren Modellen war das Lösungsmittel Dimethylformamid nachweisbar.

„Insgesamt ist das Testergebnis nur schwer zu akzeptieren“, erklärt VKI‑Gesundheitsexpertin Angela Tichy. „Mit den modernen Materialien und nach dem aktuellen Stand der orthopädischen Wissenschaft ist es heute einfacher denn je, Kinderschuhe auf den Markt zu bringen, die nicht nur gut aussehen, sondern auch ein wirklich kinderfußfreundliches Innenleben bieten. Hier ist ganz klar die Schuhindustrie gefordert!“
(OTS)

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