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Investor Rene Benko hat nach Karstadt offenbar offenbar Appetit auf Kaufhof.

Redaktion 02.11.2017

Signa soll drei 3 Mrd. Euro für deutsche Kaufhof-Kette bieten

Angebot laut Insidern in dieser Woche unterbreitet.

WIEN/KÖLN. Der Karstadt-Eigentümer Signa des Tiroler Immobilieninvestors Rene Benko hat laut Insidern in dieser Woche ein 3 Mrd. € schweres Offert für die deutsche Kaufhof-Kette vorgelegt. Das Angebot sei durchfinanziert und umfasse auch die Schulden; bis Mitte November werde eine Antwort der Kaufhof-Mutter Hudson's Bay erwartet, sagten mehrere mit der Sache vertraute Personen.

Die Kaufhof-Immobilien werden demnach laut den Angaben vom Mittwoch mit 2,63 Mrd. € bewertet; Signa wollte sich zu den Informationen nicht äußern, von Hudson's Bay gab es zunächst keine Stellungnahme.

Benko hatte mit der Signa 2015 die Karstadt-Warenhäuser übernommen. Er wollte danach auch den Konkurrenten Kaufhof kaufen und damit die Idee einer deutschen Warenhaus AG wieder aufleben lassen. Dieser Plan scheiterte jedoch - den Zuschlag für die damalige Metro-Tochter Kaufhof erhielt um 2,8 Mrd. € die kanadische Gruppe Hudson's Bay. Letztere hatte zuletzt noch betont, keine Verkaufsabsichten für Kaufhof zu haben - auch wenn die Warenhauskette mit Umsatzrückgängen und Verlusten kämpft.

Die Signa Prime Selection AG - eine wichtige Tochterfirma der Signa Holding - hatte ihr Aktionärskapital erst per 3. Oktober um eine Mrd. € erhöht. "Das gesamte Eigenkapital der Signa Prime beträgt damit über 4 Mrd. Euro", teilte die größte Immo-Tochter der Signa Gruppe, die unter anderem noble Innenstadtlagen hält, damals mit.

Mehrheitsaktionäre der Signa Prime Selection AG sind neben der Signa Holding die Familie Benko Privatstiftung, die gemeinsam mehr als 60% an der Signa Prime halten. Dazu kommen die RAG Stiftung aus Essen und der LVM Versicherungskonzern aus Münster in Deutschland sowie Longbow aus Genf - die alle drei heuer Aktionäre wurden. Weitere Aktionäre sind unter anderen die Haselsteiner Privatstiftung, die Novo Invest des Novomatic-Gründers Johann Graf, der Unternehmensberater Roland Berger und Niki Lauda. (APA)

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