RETAIL
kika

Redaktion 21.02.2017

Steinhoff gibt Fusionspläne mit Shoprite auf

kika/Leiner-Mutter beendet Verhandlungen über Zusammenlegung des Einzelhandelsgeschäfts in Afrika.

ST. PÖLTEN/SANDTON. Der südafrikanisch-deutsche Möbelkonzern Steinhoff, dem in Österreich kika und Leiner gehören, gibt seine Pläne für einen panafrikanischen Handelskonzern auf. Man habe sich mit der Supermarktkette Shoprite nicht über die Konditionen eines Zusammenschlusses einigen können. Den Plänen zufolge sollte Shoprite die Einzelhandelstöchter von Steinhoff wie Pepkor (Kleidung, Schuhe, Haushalt), JD Group und Steinbuild übernehmen. Im Gegenzug wäre Steinhoff zum Großaktionär von Shoprite geworden. Das Volumen der Fusion wurde auf knapp 13 Mrd. € geschätzt.

Treibende Kraft dahinter war der südafrikanische Milliardär Christo Wiese, der 23% an Steinhoff und 16% an Shoprite hält. Zweiter Großaktionär beider Unternehmen ist die Public Investment Corporation (PIC), ein quasi-staatlicher Fonds, der auch für die Beamtenpensionen am Kap verantwortlich ist. Mehrere Minderheitsaktionäre hatten befürchtet, sie würden bei der Transaktion übervorteilt; an der Börse herrschte deshalb Aufatmen: Steinhoff legten in Frankfurt 5,7 Prozent zu, Shoprite gewannen in Johannesburg sogar 7,2 Prozent.

Shoprite ist an der Börse umgerechnet knapp 8 Mrd. € wert und hätte nach der Fusion in "Retail Africa" umbenannt werden sollen. Strategisch halte man den Schritt weiterhin für sinnvoll, betonte Steinhoff. Der Konzern hätte sich mit der Fusion weitgehend seines Afrika-Geschäfts entledigen können - entsprechend der Strategie, sich auf Europa zu konzentrieren. Deshalb war Steinhoff Ende 2015 bereits von der Börse in Johannesburg nach Frankfurt gewechselt.

Dem Konzern gehören die Möbelhaus-Ketten Poco in Deutschland, kika und Leiner in Österreich und Conforama in Frankreich. Damit kämpft Steinhoff im Möbelhandel weltweit mit Ikea um die führende Position. Firmengründer Bruno Steinhoff hatte 1964 als Ein-Mann-Betrieb in Westerstede bei Bremen mit dem Import von Möbeln aus Osteuropa begonnen. (APA/Reuters)

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