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Redaktion 12.10.2017

Welt-Eier-Tag von Fipronil-Skandal überschattet

Der Wiener Tierschutzverein (WTV) fordert gesetzliche Kennzeichnung aller importierten Eiprodukte.

VÖSENDORF. Morgen ist offiziell der Welt-Eier-Tag. In diesem Jahr wird der Tag aber mehr im Schatten des Fipronil-Skandals stehen, der auch in Österreich diskutiert wird. Eierproduzenten kritisieren, dass damit auch die heimischen Eier in Misskredit gebracht werden – trotz der strengen Auflagen in Haltung und Fütterung in Betrieben. „Das Niveau in Sachen Legehennenhaltung ist höher als in den meisten Ländern der EU, die Eierdatenbank garantiert wahrheitsgemäße Angabe der Herkunft und der Haltungsart. Es gibt in der Produktion von Eiern und Geflügel seit Längerem eine Zusammenarbeit zwischen Bäuerinnen und Bauern, den Interessensvertretungen der Landwirtschaft, der AMA und dem Wiener Tierschutzverein“, so Madeleine Petrovic, Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins (WTV). Der Bevölkerung könne so garantiert werden, dass die Kontrollen in Betrieben mit einem „tierschutzgeprüft“-Gütesiegel, auch zuverlässig sind.

Fipronil-Eier können ihren Weg auf andere Weise auf die Teller der Österreicher finden: Durch Dumping-Importe gelangen Billig-Eier aus dem Ausland, die größtenteils aus Käfighaltung stammen und in Nudeln, Backwaren, Saucen oder Fertiggerichten verarbeitet oder im Großhandel verwendet werden, nach Österreich. „Der Fipronil-Skandal ist noch lange nicht zu Ende: Backwaren, Nudeln, Kekse, Mayonnaise, Eierlikör, ja schlechthin alle verarbeiteten Lebensmittel, in denen ausländische Ei-Produkte wie Flüssig-Ei und Ei-Pulver aus den ‚Fipronil-Ländern‘ enthalten sind, können belastet sein. Wir wollen keinen Fipronil-Likör“, so Petrovic.

Für die WTV-Präsidentin ist es daher höchste Zeit, dass die österreichische Wirtschaftskammer Maßnahmen setzt. Diese schwieg bisher zu dem Thema. „Will die Wirtschaftskammer wirklich ausländische Tierschutz-Dumping-Eier mit Fipronil-Belastung in vielen Lebensmitteln? Warum verursacht gerade die WKO Schäden für Österreichs Landwirtschaft, für die Arbeitsplätze und für die österreichische Lebensmittel-Erzeugung? Warum sollen österreichische Betriebe ‚Federn lassen‘, obwohl sie beste Qualität erzeugen und niemals Fipronil verwendet haben? Die fatale Blockade-Haltung muss ein Ende haben“, so Petrovic. (APA)

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