RETAIL
Wolford

Redaktion 01.09.2016

Wolford will Amazon-Vertrieb nicht forcieren

Prognose für 2016/17 gekappt, einstelliger Millionen-Verlust nicht ausgeschlossen. Vorerst kein Mitarbeiterabbau

WIEN/BREGENZ/SEATTLE. Der Strumpf- und Wäschekonzern Wolford ist zwar bei den Online-Händlern Amazon und Zalando präsent, verstärkt nun aber sein Online-Geschäft mit einem groß angelegten Relaunch des eigenen Webshops im September. „Wir kooperieren auch mit Amazon, um die Preise zu definieren und damit die Preisposition zu halten", soll Wolford-Vorstand Axel Dreher gegenüber der APA gesagt haben. Amazon und Zalando seien aber „nicht im Fokus".

Mit neuen, eigenen Webshops für Endkunden sowie Fachhändler will das Vorarlberger Unternehmen deutlich schneller auf Themen und Trends reagieren und den Shop viel stärker für die eigene Kommunikation nutzen. Beispielsweise würden Stammkundinnen online suchen und gerne offline kaufen. Wolford hat bereits seit rund 10 Jahren einen Webshop für seine höherpreisigen Strumpfhosen, Bodys, Wäsche, Bikinis und Damenoberbekleidung.

Gestern hat Wolford aufgrund schwächelnder Konsumentennachfrage aber die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2016/17 gekappt und schließt ein möglicherweise negatives operatives Ergebnis „im niedrigen einstelligen Bereich" nicht aus. Russische und chinesische Touristen würden sich beim Shoppen in Europa etwas zurückhalten, und in Großbritannien, den USA und Frankreich spüre man generell eine „schwache Kundenfrequenz". Für den Herbst und Winter ist der Wolford-Vorstand aber „verhalten optimistisch".

Planmäßig läuft die Umsetzung des Programms zur nachhaltigen Umsatz- und Profitabilitätssteigerung und die Neuausrichtung des Vorarlberger Unternehmens. Ein Mitarbeiterabbau sei „in nächster Zeit nicht geplant", so Dreher. Bei der Nachbesetzung von Stellen gehe man aber dennoch "extrem vorsichtig" vor. (APA/red)

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