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Firmengründer Peter Pohlmann sieht „Poco bei XXXLutz besser aufgehoben“.

Redaktion 26.04.2018

XXXLutz übernimmt Poco

Kaufpreis für 50 Prozent-Anteil beträgt 266 Mio. Euro.

WELS/BERGKAMEN/SANDTON. Der oberösterreichische Möbelhändler XXXLutz übernimmt von der kika-Leiner-Mutter Steinhoff die Anteile an der deutschen Möbelkette Poco. Die XXXLutz-Gruppe freue sich über den Zuwachs von 123 Einrichtungshäusern mit fast 8.000 Mitarbeitern in Deutschland mit einem Gesamtumsatz von 1,6 Mrd. €, so das Unternehmen. XXXLutz bestätigte damit entsprechende Medienberichte des deutschen "Handelsblatt" und der "Oberösterreichischen Nachrichten". Mit dem Deal sei auch der Rechtsstreit über Poco mit Steinhoff beigelegt worden, erklärte XXXLutz. In den nächsten Tagen sollen die Verträge erstellt und der Kauf der Anteile bei den Wettbewerbsbehörden angemeldet werden.

Laut "Handelsblatt" beträgt der Kaufpreis 266 Mio. €. Die Übernahme ist Teil eines Vergleichs zwischen den zerstrittenen Möbelkonzernen. In der juristischen Auseinandersetzung um die Poco-Anteile hätten sich die Vertreter des angeschlagenen Steinhoff-Konzerns und Andreas Seifert, Eigentümer der XXXLutz-Kette, bereits am ersten Verhandlungstag vor dem Landgericht Dortmund auf einen Vergleich geeinigt, so die deutsche Wirtschaftszeitung.

Der Deal sieht vor, dass Steinhoff seinen 50%-Anteil an Poco für 266 Mio. € an den Konkurrenten Seifert veräußert. Steinhoff hatte Poco zuvor mit 650 Mio. € bewertet, Seifert mit 472 Mio. Poco-Firmengründer Peter Pohlmann erklärte dem "Handelsblatt" zufolge: "Wir haben uns geeinigt wie die Pferdehändler: Wir treffen uns in der Mitte." Laut Pohlmann muss seine Familienstiftung noch zustimmen. Dies gilt aber offenbar als Formsache, denn: "Bei XXXLutz ist Poco besser aufgehoben, XXXLutz hat bessere Möglichkeiten als wir", wird Pohlmann zitiert. Ursprünglich hatten sich Steinhoff und die XXXLutz-Gruppe gemeinsam an Poco beteiligt. In der Folge machten sich Seifert und Steinhoff laut "OÖN" aber die Anteile streitig und warfen dem jeweils anderen schwere Vertragsverletzungen vor.

Der Kauf gelte vorbehaltlich der Genehmigung durch die Kartellbehörden, teilte XXXLutz in der Aussendung am Mittwochabend mit. Der Umsatz der XXXLutz-Gruppe steige mit der Übernahme auf 5,6 Mrd. €, die Mitarbeiteranzahl betrage nunmehr mehr als 30.000. Die Filialanzahl erhöht sich auf gesamt 380. Poco werde weiter als eigenständige Unit innerhalb der XXXLutz-Gruppe mit eigenem Management geführt. Die Zentrale bleibe in Bergkamen in Nordrhein-Westfalen. (red/APA)

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