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APA Herbert Pfarrhofer

Redaktion 19.09.2016

Zielpunkt: Insolvenzstiftung im Burgenland

Land und AMS beteiligen sich mit zusammen 500.000 Euro, die Stiftung bietet Platz für 100 Personen.

WIEN/EISENSTADT. 264 Mitarbeiterinnen mit Wohnsitz im Burgenland waren von der Insolvenz der Lebensmittelkette Zielpunkt betroffen. Land und AMS haben nun eine Insolvenzstiftung ins Leben gerufen; 55 Interessentinnen hätten sich gemeldet, gaben Landesrat Norbert Darabos (SPÖ) und AMS-Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl am Freitag bekannt.

Die Eintrittsfrist endet im März 2017, das Projekt sei angesetzt bis März 2021, erläuterte Darabos. Land und AMS beteiligen sich jeweils mit 250.000 €. Die Stiftungsteilnehmer bekommen die Möglichkeit, nach einer Berufsorientierungsphase am Arbeitsmarkt nachgefragte Qualifizierungen nachzuholen, berichtete Sengstbratl.

Die Jobmöglichkeiten könnten nach entsprechender Ausbildung vom Metall- über den Tourismusbereich bis zur Büroarbeit reichen. Auch im Gesundheitsbereich werde ausgebildetes Personal benötigt, so Darabos. Durch die Zielpunkt-Insolvenz seien vor allem sehr viele Frauen arbeitslos geworden – mit der Stiftung solle es gelingen, sie wieder in den Arbeitsprozess einzugliedern, so Darabos. Wer an der Stiftung teilnimmt, bekommt in diesem Zeitraum weiterhin das Arbeitslosengeld.

Viele hätten bereits Angebote ehemaliger Konkurrenten angenommen. Im Unterschied zu anderen Großkündigungen sei in diesem Fall eine Unternehmensstiftung "nicht genehmigt und ausgeschlagen" worden, sagte Darabos.

Die Stiftung biete Platz für 100 Personen, so Sengstbratl. Die Einrichtung als Insolvenzstiftung habe den Vorteil, dass man sie künftig bei Bedarf auch für andere Teilnehmer öffnen könne; das sei "sehr unkompliziert", dazu bedürfe es lediglich einer Sitzung.

Die Gewerkschaft habe die betroffenen Frauen begleitet: "Es waren für die Kolleginnen sicherlich sehr schwere Zeiten", sagte GPA-djp-Regionalgeschäftsführer Michael Pieber. Seit Jahresbeginn habe man sich um eine Stiftung bemüht; im Gegensatz zum früheren Eigentümer habe das Land Verantwortung übernommen. (APA)

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