Aufbruch in eine neue SUV-Ära
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Nicht nur von den Maßen gewachsen: Mit dem neuen Tucson legt Hyundai auch in Sachen Ausstattung und Komfort zu.
MOBILITY BUSINESS 16.10.2015

Aufbruch in eine neue SUV-Ära

Noch nie war ein Hyundai so nah am Premium-Segment. Das neue Mittelklasse-SUV ist ein gut aussehnder, ­vorzüglich fahrender und toll verarbeiteter Wegbegleiter.

••• Von Gregor Josel

WIEN. Es wächst. Und wächst. Und wird immer noch größer. Ja, auch der Hyundai Tucson in dem Fall (er ist länger und breiter, aber auch niedriger als sein Vorgänger), aber die Rede ist vom SUV-Segment. Immer mehr Menschen lachen sich statt einem klassischen Kombi einen „lifestyligeren”, praktischeren SUV an. Kein Hersteller möchte in dem Segment patzen, und Hyundai hat sich auf die Fahnen geheftet, mit dem Tucson stets die Top 3 in der heimischen SUV-Hitparade zu belegen. Wird das funktionieren? Es ist zu erwarten! Denn der Tucson (wie er nun wieder heißt, eine Abkehr vom alphanumerischen „ix35”-Vorgänger, zurück zum persönlicheren Namen) hat einiges an Rüstzeug für großen Erfolg mitbekommen.

Kratzt am Premium-Segment

Weg vom braven Zweckerfüller, hin zu mehr Emotion und starkem Design – das war das Übermotto des Modellwechsels zum neuen Tucson. Das Vorhaben ist zweifellos gelungen. In den höheren Ausstattungsvarianten blitzen LED-Rückleuchten und Teil-LED Scheinwerfer aus dem kantigen Karosserieblech. Eine breite Farbpalette, die neben klassisch gedeckten Farben auch das auf dem Foto ersichtliche, freundliche Ara-Blue enthält, lässt den Tucson den persönlichen Charakter widerspiegeln. Und mit vier verschiedenen Ausstattungslinien und fünf Motoren bleibt keine Nische unbelegt, und jedes Budget kann bedient werden.

Reichhaltige Ausstattung

Wer sich für die Top-Variante um maximal 43.990 € entscheidet (185 PS-Allrad Diesel, wie das Testfahrzeug), kratzt mit der sehr kompletten Ausstattung von 8-Zoll-Navi über Lenkrad- und Sitzheizungen vorn und hinten sowie Belüftung der belederten Sitze vorn, Automatikgetriebe und allen möglichen Sicherheits- und Komfortassistenten schon hart am Premium-Segment. Aber auch die Einstiegsvariante um 23.990 € mit dem in der Fahrzeugkategorie öfters gewählten Frontantrieb (schade, denn die 4WD-Technik ist ein Stück Österreich und wurde von Magna entwickelt) und einem 132 PS starken 1,6 l-Benziner kommt nicht „nackert” daher. 16-Zoll Alus, manuelle Klima, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und sämtliche Sicherheitssysteme sind serienmäßig.

Komplizierter Modellmix

Ein wenig seltsam ist, dass das Automatikgetriebe für den vermutlich am häufigsten gewählten 136 PS 2-Liter Diesel nur in der besten Ausstattung „Platin” erhältlich ist, die dann gleich mit 42.490 € zu Buche schlägt. In den anderen Ausstattungsvarianten wird der automatische Gangwechsel nur bei den beiden Top-Motoren (1,6 l Turbobenziner mit 177 PS und einem 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe oder der schon erwähnte 185 PS-Diesel mit 6-Gang Wandler­automatik) und auch immer nur mit Allradantrieb möglich.

Der Frontantrieb wird immer manuell in 6 Gängen geschaltet, ist dadurch auch deutlich verbrauchsgünstiger (niedrigster CO2-Wert: 119 g für den 1,7 l Einstiegsdiesel mit 116 PS; das wäre nach der kommenden Steuerreform also auch ein attraktives Firmenfahrzeug unter der 130 g-Grenze für 2% Hinzurechnungsbetrag). Ein besonderes Zuckerl der Koreaner (auch wenn man das kaum noch sagen darf, denn der Tucson wurde in Deutschland entwickelt und wird in der Slowakei gebaut) sind die üblichen fünf Jahre Garantie – das ist oft ein Kaufentscheid. Beim Tucson zählt aber auch definitiv das scharfe Design und der hochwertige, geräumige Innenraum sowie das absolut positiv überraschende, solide Fahrgefühl. Auch da ist man haarscharf hinter Premium-Produkten her, aber immer noch zum besseren Preis.

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