Conti tritt auf die Bremse
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Continental will seine Lieferkette ebenso wie seine Produktionsprozesse optimieren und seine Fixkosten senken.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 31.10.2018

Conti tritt auf die Bremse

Der Automobilzulieferer Continental konnte im dritten Quartal seine selbstgesteckten Umsatz- und Ergebnis-Ziele knapp erreichen, stellt sich mit einem Sparprogramm aber auf hŠrtere Zeiten ein.

HANNOVER. Der deutsche Automobilzulieferer Continental sieht sich trotz zunehmenden Gegenwinds für die Automobilindustrie auf Kurs für seine gesenkten Jahresziele. Der Umsatz lag im dritten Quartal wegen der schwächeren Automobilproduktion in China und Europa mit 10,8 Mrd. Euro zwar am unteren Ende der eigenen Erwartungen, sagte Finanzchef Wolfgang Schäfer der Nachrichtenagentur Reuters, aber beim bereinigten Betriebsgewinn habe der Konzern mit 770 Mio. Euro das selbst gesteckte Ziel übertroffen. Hier waren die Niedersachsen nach zwei Prognosekorrekturen im April und August zuletzt von gut 700 Mio. Euro ausgegangen.

Die bereinigte Umsatzrendite sollte im Gesamtjahr wie angekündigt über neun Prozent liegen, bekräftigte Schäfer. Der ganze Konzern arbeite derzeit mit Hochdruck daran, sich auf das geringere Wachstum einzustellen. Der Kostendruck sei deutlich höher als in der Vergangenheit. Deshalb werde in einigen Bereichen auf die Bremse getreten, dazu seien auch Sparprogramme aufgelegt worden. ,Die Optimierung der Lieferkette, der Produktionsprozesse, die Fixkostenüberprüfung, das sind Themen erläuterte Schäfer, ohne konkreter zu werden. Auch ein Personalabbau sei möglich, allerdings mit Augenmaß. Einzelheiten dazu wird Continental möglicherweise schon mit den Quartalszahlen am 8. November bekannt geben.

Conti hatte Ende August überraschend zum zweiten Mal binnen weniger Monate seine Geschäftsziele eingedampft, unter anderem, weil sich die Sparte Antriebstechnik (Powertrain), die für einen Börsengang im nächsten Jahr fit gemacht wird, nicht wie erwartet entwickelte. Schäfer betonte nun, dass die Pläne für die Powertrain-Sparte nicht durch die Marktschwäche in China und Europa infrage gestellt würden. Denn dabei gehe es um eine strategische Neuausrichtung. Es gelte unverändert das Ziel, etwa 25% der Aktien der Powertrain-Sparte an der Börse zu platzieren.

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