Das Auto als krisenfestes Fortbewegungsmittel
© Panthermedia.net/Anna Grigorjeva
Rund 43 Prozent der Befragten haben heuer etwas bis deutlich weniger Kilometer mit Verkehrsmitteln zurückgelegt als noch im Vorjahr.
MOBILITY BUSINESS Jürgen Zacharias 03.12.2020

Das Auto als krisenfestes Fortbewegungsmittel

willhaben-Mobilitätsumfrage: Autonutzung trotz sinkender Mobilität stark, Autohändler gut auf (digitale) Zukunft vorbereitet.

WIEN. Wie wir in die Arbeit oder Schule kommen, wie wir unsere Einkäufe erledigen oder in den Urlaub reisen – all das war 2020 deutlich anders als noch vor einem Jahr. Aus diesem Grund hat die Auto- & Motor-Plattform willhaben eine groß angelegte Umfrage unter ihren Nutzern durchgeführt. Befragt wurden die Teilnehmer zur ihrer Autonutzung, dem Mobilitätsverhalten sowie der Zukunft der Fortbewegung. Dabei wurde ersichtlich: Das Auto hat einen festen Platz in den Herzen und Garagen der Menschen. Für fast 80% der Befragten ist es aus derzeitiger Sicht eher bis komplett unrealistisch in zehn Jahren kein Auto mehr zu besitzen. Auch die Corona-Pandemie ändert nichts an der Einstellung zum beliebtesten Fortbewegungsmittel des Landes. Im Gegenteil: Der Individualverkehr gewinnt gerade in diesen besonderen Zeiten stark an Bedeutung.

„Insgesamt gaben fast 65 Prozent aller Studienteilnehmer an, dass sie ein bis zwei Autos im Haushalt zur Verfügung haben. Knapp 40 Prozent haben heuer zudem einen Gebrauchtwagen, weitere zehn Prozent einen Neuwagen gekauft“, erklärt Michael Gawanda, Head of Auto & Motor bei willhaben. „Das zeigt deutlich, dass das Auto trotz zurückgegangener Mobilität ein wesentlicher Bestandteil des Lebens ist. Dem Autohandel wird somit auch in Zukunft eine tragende Rolle zukommen. Im Rahmen dessen wird es wichtig sein, sich auf die bevorstehenden Anforderungen der Zeit vorzubereiten. Dazu zählen beispielsweise die Digitalisierung der Services, aber auch die Ausweitung des Angebots um All-in-One-Optionen.“

Acht Prozent der Autokäufer haben den Kauf aufgrund der Pandemie später als geplant durchgeführt. Weitere sieben Prozent haben ihn vorgezogen. Immerhin gaben fast 13 Prozent an, dass der Kaufpreis aufgrund der Krise niedriger war als geplant. Viele nannten kurzfristige Sonderrabatte aufgrund der unsicheren Situation als Grund dafür. Wer sich heuer ein neues Auto zulegte, war besonders sorgsam: Etwa ein Drittel hat sich mehr Zeit genommen als sonst. Vor allem für die allgemeine Online-Recherche und die Nutzung der Online-Angebote der Autohändler wurden diese Extra-Stunden genutzt.

Die Umfrageteilnehmer stellten den Autohändlern in der Krise ein durchwegs positives Zeugnis aus. Rund vier von fünf fühlten sich während des Autokaufs eher bis sehr gut aufgehoben. Fast ebenso viele Personen glauben zudem, dass die Autohändler gut auf die Anforderungen der kommenden Zeiten vorbereitet sind. Vor allem die Möglichkeiten zur Bewertung von Autohaus, Kundenbetreuer und Fahrzeug, die digitale Kommunikation und das Handling bei Übergabe und Probefahrten werden auffallend positiv bewertet. Stichwort Digitalisierung: Vieles davon lässt sich auch bereits reibungslos online abbilden. Besondere Herausforderungen bringen hier laut Umfrage allerdings Besichtigung sowie Probefahrt mit sich.

Dass das Motto dieses Jahres zu Hause bleiben hieß, zeigt sich auch in den Antworten der Umfrageteilnehmer. Knapp 43% haben heuer etwas bis deutlich weniger Kilometer mit Verkehrsmitteln zurückgelegt. Fast 60% machen dafür die Corona-Krise zumindest teilweise verantwortlich. Das Spannende daran: Die Autonutzung blieb heuer zumeist gleich. Deutlich über 50% gaben an, das Auto ungefähr so zu nutzen, wie sonst auch. Weitere 17% nutzten es sogar mehr als sonst. Auch Fahrräder, E- bzw. Tret-Roller waren im Corona-Jahr 2020 beliebt. Mehr als ein Drittel aller Befragten nutzte die praktischen Zweiräder für Unterwegs. Im Gegenzug nahm die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel laut Umfrage drastisch ab. 53% stiegen etwas bis deutlich seltener in Bahn, Bus, Tram und Co. Auch das Flugzeug wurde aufgrund der Reiseeinschränkungen von fast 73% der Befragten viel weniger genutzt. (jz)

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