Europas Automarkt setzt ­seinen Höhenflug weiter fort
© APA/AFP/Adrian Dennis
MOBILITY BUSINESS 29.01.2016

Europas Automarkt setzt ­seinen Höhenflug weiter fort

2015 wurden in Westeuropa 13,7 Mio. Fahrzeuge neu zugelassen – ein Plus von 9,3 Prozent; 2016 verspricht weiteres Wachstum.

WIEN. Der europäische Automarkt ist gut unterwegs. Das war auch schon vor einem Jahr klar. Dass am Ende unter dem Strich aber ein Plus von 9,3 Prozent herausschaut, hätten nur die wenigsten Optimisten erwartet. Insgesamt wurden damit in Westeuropa im vergangenen Jahr 13,7 Mio. Fahrzeuge neu zum Verkehr zugelassen, was dem höchsten Stand seit 2009 entspricht.

Damals hatten nach der Finanzkrise staatliche Verschrottungsprämien in vielen Ländern zu einem steilen Anstieg der Zulassungszahlen geführt, in der Folge ging es mit dem Markt aber beinahe überall (teils stark) bergab.
Während in Österreich der Markt (und auch das nur dank eines starken Dezembers) mit einem bescheidenen Plus von 1,7 Prozent bilanzierte, wurden vor allem in Spanien, Italien und Frankreich und prozentual auch in Irland und auf Zypern starke Zuwächse registriert.

Irland mit größtem Plus

Die höchste Zuwachsrate gab eslaut aktuellen Zahlen des Herstellerverbands ACEA in Irland, wo die Zulassungszahlen gegenüber dem Verlgeichszeitraum 2014 um 29,8 Prozent stiegen. Mit jeweils 25 Prozent im Plus bilanzierten die Märkte in Zypern und Portugal, das Neuwagengeschäft in Spanien legte um 20,9 Prozent zu. Ebenfalls stark präsentierte sich der Markt in den Niederlanden und in Italien mit Zuwächsen von 16,0 und 15,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Vielfältige Projektbeiträge

Trotz der guten Entwicklung sorgt der Dieselskandal bei Volkswagen immer noch für Unruhe am Markt. Da auch bei anderen Herstellern ungenaue Abgaswerte festgestellt worden sein sollen, halten sich laut Experten viele potenzielle Käufer mit ihren Erwerbsabsichten zurück.

Zu spüren bekommt diese Kaufzurückhaltung auch und vor allem der deutsche Massenhersteller Volkswagen, der am Beginn der Manipulationskrise stand. Zwar stiegen auch bei VW im vergangenen Jahr die Verkäufe (konzernweit stiegen die Absatzzahlen um 6,1 Prozent auf 3,37 Mio. Fahrzeuge), der Marktanteil sank allerdings von 25,4 Prozent im Jahr 2014 auf zuletzt 24,6 Prozent.
2016 dürfte sich der Markt laut Ansicht von Analysten und Experten zwar weiterhin gut entwickeln, ein ähnlich hohes Plus wie 2015 sei aber nicht zu erwarten. Für Österreich gehen die meisten Experten von einer Marktstabilisierung oder einem leichten Rückgang aus. (red)

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