Megafusion abgeschlossen
© Groupe PSA Direction de la communication
Neuer Leiter von Stellantis ist der bisherige PSA-Chef Carlos Tavares.
MOBILITY BUSINESS Jürgen Zacharias 21.01.2021

Megafusion abgeschlossen

Die Autohersteller PSA und Fiat Chrysler machen ab sofort gemeinsame Sache – der neu gebildete Hersteller Stellantis beschäftigt rund 400.000 Menschen.

PARIS / ROM. Der französische Peugeot-Hersteller PSA und Fiat Chrysler (FCA) haben ihre Megafusion zum weltweit viertgrößten Autokonzern abgeschlossen. Der neue Verbund mit dem Namen Stellantis wird vom bisherigen PSA-Chef Carlos Tavares (62) geführt und macht in der internationalen Topliga VW oder Toyota Konkurrenz.

Stellantis hat große Standbeine in Europa und Nordamerika. Der Konzern mit offiziellem Sitz in den Niederlanden führt 14 Automarken wie Opel, Peugeot, Citroën, Jeep, Maserati oder Alfa Romeo. Beschäftigt werden rund 400.000 Menschen, vor der Coronakrise setzten FCA und PSA zusammen mehr als acht Mio. Fahrzeuge ab und erzielten einen Jahresumsatz von knapp 170 Mrd. €. Nur noch Volkswagen, Toyota und der französisch-japanische Renault-Nissan-Verbund waren 2019 größer.

Die Fusion war seit Langem vorbereitet worden, die erste Ankündigung hatte es im Oktober 2019 gegeben. Experten rechnen damit, dass nun ein größerer Umbau des neuen Verbunds bevorsteht. Tavares hatte bisher versichert, dass keine Werke geschlossen werden sollen. Die Heimatländer von Peugeot und Fiat, Frankreich und Italien, kündigten bereits an, sehr genau auf die Beschäftigung bei Stellantis zu achten. Tavares hatte Opel in den vergangenen Jahren mit harter Hand saniert, dabei blieben viele Jobs auf der Strecke. Opel bleibt die einzige deutsche Marke im neuen Konzern.

Verwaltungsratsvorsitzender von Stellantis ist John Elkann (44), Enkel des legendären Fiat-Patriarchen Giovanni „Gianni“ Agnelli (1921-2003). Die Familie Agnelli wird laut der Zeitung Le Parisien mit rund 14,4% im neuen Konzern vertreten sein. Weitere größere Aktienpakete werden von der Familie Peugeot und dem französischen Staat gehalten. Der Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), eine Stärke des neuen Konzerns seien hohe Stückzahlen und Marktanteile in Europa und Nordamerika. Stellantis sei hingegen auf dem Zukunftsmarkt Asien schwach aufgestellt. Zudem gebe es Schwächen bei Elektrofahrzeugen. (jz)

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