Neuwagenmarkt kommt nicht so recht auf Touren
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Der rot-weiß-rote Neuwagenmarkt liegt mit Stand Ende Mai um 7,4 Prozent unter den Zahlen des Vorjahres.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 27.06.2019

Neuwagenmarkt kommt nicht so recht auf Touren

Der Mai brachte europaweit nur ein bescheidenes Plus von 0,1 Prozent, im Jahresverlauf liegt der kontinentale Neuwagenmarkt um 2,1 Prozent hinter den Vorjahreszahlen.

BRÜSSEL. Der europäische Neuwagenmarkt stagniert weiter auf hohem Niveau: Im Mai lag die Zahl der Neuzulassungen erneut nur leicht über dem Niveau des Vorjahres (plus 0,1 Prozent) – trotz mindestens eines zusätzlichen Verkaufstages in vielen Märkten. Damit steht unter dem Strich des bisherigen Jahresverlaufs EU-weit weiterhin ein Minus von 2,1 Prozent. In Österreich sank die Zahl der neu zugelassenen Pkw im Mai um 6,1 und im bisherigen Verlauf um 7,4 Prozent.

„Die Situation auf dem europäischen Neuwagenmarkt ist fragil“, beobachtet Gerhard Schwartz, Partner und Sector Leader Industrial Products bei EY Österreich. „Von den großen Märkten liegen nur noch Deutschland und Frankreich im Plus. Großbritannien, Italien und Spanien schwächeln. Und angesichts der eingetrübten Konjunkturaussichten und der ungeklärten Brexit-Frage dürfte es auf diesen Märkten im weiteren Jahresverlauf noch stärker abwärts gehen.“

Ohnehin werden im Juni negative Kalendereffekte – zwei zusätzliche Verkaufstage – voraussichtlich für einen spürbaren europaweiten Rückgang der Neuzulassungen sorgen, der auch in den Monaten Juli und August anhalten wird; denn im Vorjahr hatten die Autokonzerne in den Sommermonaten massiv nicht-WLTP-zertifizierte Neuwagen in den Markt gedrückt und so einen kurzfristigen Boom auf dem Neuwagenmarkt entfacht. Entsprechend sei in diesem Jahr mit deutlichen Rückgängen gerade im Juli und August zu rechnen, so Schwartz.

Auch im Mai setzte sich der nun schon seit 2015 anhaltende Abwärtstrend beim Absatz von Diesel-Neuwagen fort: Die Neuzulassungen von Diesel-Pkw in den fünf größten EU-Märkten (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien) sanken im Mai um zehn Prozent – das ist allerdings der geringste Rückgang seit dem WLTP-bedingten Absatzboom im August 2018. Der einzige Markt in Westeuropa, wo der Diesel inzwischen wieder Marktanteile gewinnt, ist Deutschland; hier stieg der Absatz von Diesel-Neuwagen im Mai um 16%. Besonders stark sanken die Diesel-Neuzulassungen hingegen in Italien und Spanien: um 20 bzw. 26%. In Österreich schrumpften die Diesel-Neuzulassungen im Mai um zwölf Prozent. (jz)

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