Nikolai Setzer übernimmt Continental
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Der Conti-Aufsichtsrat ernannte Nikolai Setzer (49) zum neuen Vorsitzenden des Vorstands mit Wirkung ab 1. Dezember.
MOBILITY BUSINESS Jürgen Zacharias 20.11.2020

Nikolai Setzer übernimmt Continental

Der 49 Jahre alte Manager und bisherige Leiter der Autozuliefer-Kernsparte von Continental folgt Elmar Degenhart nach, der um eine vorzeitige Aufhebung seines Vertrags gebeten hatte.

HANNOVER. Der Aufsichtsrat der Continental AG hat Nikolai Setzer (49) vor wenigen Tagen mit Wirkung ab 1. Dezember zum neuen Vorsitzenden des Vorstands bis März 2024 berufen. Er folgt auf Elmar Degenhart (61), der sein Mandat aus gesundheitlichen Gründen mit Zustimmung des Aufsichtsrats zum 30. November 2020 niederlegt.

„Continental ist auf dem Weg der Transformation hin zu einem Technologie- und Softwareunternehmen, das gemeinsam mit den Fahrzeugherstellern die Grundlagen für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft schafft. Nikolai Setzer genießt unser vollstes Vertrauen. Der Aufsichtsrat ist sicher: Er wird diesen Wandel weiter vorantreiben und erfolgreich gestalten. Entscheidend hierfür sind seine langjährige, enge Verbundenheit mit Continental und ihren Unternehmenswerten sowie seine umfangreiche, internationale Erfahrung im Automobil- und Reifengeschäft", erklärte der Vorsitzende des Continental-Aufsichtsrats Wolfgang Reitzle und ergänzte: „Gleichzeitig bekräftigen wir unseren Dank an Herrn Degenhart für seine hervorragende Leistung, sein vorbildliches Führungsverhalten sowie seine großen Verdienste um Continentals langjährige Erfolgsbilanz. Wir wünschen ihm persönlich und besonders gesundheitlich für die Zukunft alles Gute.“

Zur Bestellung von Setzer sagte Degenhart: „Nikolai Setzer bringe ich meine größte Wertschätzung entgegen. Sie wurzelt in unserer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit sowie seinen großen Verdiensten in verschiedenen Funktionen und Unternehmensbereichen. Sowohl intern als auch außerhalb des Unternehmens hat er sich für seinen strategischen Weitblick sowie seine Umsetzungsstärke hohe Anerkennung erworben. Ich begrüße daher die Personalentscheidung des Aufsichtsrats und wünsche Nikolai Setzer sowie dem gesamten Continental-Team für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg.“

Nach dem Corona-Einbruch im Frühjahr läuft das Geschäft beim deutschen Autozulieferer derzeit wieder besser - doch der teure Konzernumbau und die trüben Aussichten für die weltweite Autoproduktion halten den Zulieferer unter Druck. Wie das Unternehmen berichtete, lag der Verlust im dritten Quartal unterm Strich bei knapp 720 Mio. Euro, was eine leichte Verbesserung gegenüber dem zweiten Jahresviertel bedeutet, als ein Minus von 741 Milo. Euro in der Bilanz gestanden hatte. Im laufenden Betrieb meldete Conti allerdings eine deutliche Entspannung: Der Fehlbetrag vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten von 634 Mio. Euro wurde zuletzt in einen bereinigten Gewinn von 832 Mio. Euro gedreht.

„In einem weiter schwierigen Marktumfeld zeigen wir eine mehr als zufriedenstellende Leistung“, sagte Elmar Degenhart. In China und Nordamerika stabilisierte sich der Automarkt. Der Umsatz der Hannoveraner lag indes unter Vorjahresniveau: Er sank um mehr als 7 Prozent auf 10,3 Mrd. Euro. Seit dem Jahresbeginn sackten die Erlöse gar um fast ein Fünftel ab, der Nettoverlust war auf dieser Basis noch um mehr als ein Viertel (-26,1 Prozent) größer als 2019. (jz)

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