••• Von Moritz Kolar
Die Porsche Holding Salzburg blickt angesichts international weiter rückläufiger Zulassungszahlen und der angespannten Versorgung der Branche mit Halbleitern zufrieden auf das vergangene Autojahr zurück.
„Trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation war es uns möglich, in allen Geschäftsbereichen und nahezu allen Ländern ein solides Ergebnis zu erzielen und unseren eingeschlagenen Transformationskurs erfolgreich fortzusetzen”, so Hans Peter Schützinger, Sprecher der Porsche Holding Salzburg Geschäftsführung, vor wenigen Tagen.
Minus beim Autoabsatz
Das in mittlerweile 29 Ländern in Groß- und Einzelhandel sowie Finanzdienstleistungen und IT tätige Unternehmen habe „unter schwierigsten Rahmenbedingungen die Robustheit und Professionalität seines Geschäftsmodells unter Beweis gestellt”.
Ein Blick auf die Zahlen zeigt allerdings Rückgänge im Groß- und Einzelhandel sowie beim Gebrauchtwagenabsatz. So konnten mit 652.800 Neuwagen um rund 3,3 Prozent weniger abgesetzt werden als 2021, der Gebrauchtwagenabsatz ging sogar um 12,4 Prozent auf rund 186.800 Fahrzeuge zurück.
Einen Zuwachs gibt es hingegen bei der Zahl der Händler-standorte, die auf 530 gestiegen ist (plus sechs). Größter Neuzugang war die Auto-Holding Dresden GmbH Mitte des Jahres, welche an fünf Einzelhandelsstandorten mit über 800 Mitarbeitern mehr als 5.000 Neuwagen jährlich absetzt.
Mehr Standorte & Mitarbeiter
Mit neuen Porsche-Betrieben am Oberen Zürichsee (Schweiz), in Leipzig (Deutschland) sowie in Tokio (Japan, je ein Porsche Studio und Porsche Zentrum) wurde auch das Vertriebsnetz der Stuttgarter Sportwagenmarke ausgebaut. Seit Mitte 2022 erweitert zudem die Marke Lamborghini mit einem Standort in Suzhou das Einzelhandelsnetz in China. Die Mitarbeiterzahl stieg durch die Neuakquisitionen weltweit um 3,4 Prozent auf 35.100.
Porsche Bank legt weiter zu
„Die Absatzrückgänge in den Regionen konnten wir durch einen klaren Fokus auf margenstärkere Fahrzeugmarken- und modelle bei Neu- und Gebrauchtwagen sowie einer strengen Kostendisziplin überkompensieren”, bilanziert Schützinger. Der Manager weiter: „Davon haben in 2022 auch unsere Handelsorganisation und -partner maßgeblich profitiert und trotz eingeschränktem Angebot gute Erträge erwirtschaften können.”
Positiv entwickelte sich auch das Geschäft der Porsche Bank Gruppe. Die mit 1.500 Mitarbeitern in 15 Ländern im Finanzierungs-, Versicherungs- und Wartungsvertragsgeschäft aktive Geschäftssparte, darf sich mit rund zwei Mio. Verträgen im Bestand (plus zwei Prozent) über ein neues All-time-high freuen. Rund 45% aller VW Konzernfahrzeuge, die von der Porsche Holding ausgeliefert wurden, werden von der Porsche Bank Gruppe finanziert.
Mit seinem vollelektrischen sharetoo-Angebot kooperiert der Mobilitäts-Finanzdienstleister seit September 2022 erfolgreich mit WienMobil der Wiener Linien und verbindet so an 50 E-Carsharing-Standorten den öffentlichen Verkehr mit der Individualmobilität. Insgesamt 100 E-Fahrzeuge sollen so sukzessive auf Wiens Straßen kommen.
Ausblick auf das Jahr 2023
Im neuen Jahr sieht die Porsche Holding Salzburg weiterhin viele Herausforderungen und Unsicherheiten. „Wir haben in der zweiten Hälfte des vergangenen Geschäftsjahrs bereits eine latente Kaufzurückhaltung bei Privaten und Unternehmern zu spüren bekommen; diese wird ihre Fortsetzung erfahren”, so Schützinger. „Die Anschaffung eines Neu- oder auch Gebrauchtwagens hat, wenn diese verschoben werden kann, unter den aktuellen Umständen nicht oberste Priorität, obwohl die generelle Lust am Autokauf in Österreich immer noch vorhanden ist.”
Schützinger abschließend: „Entscheidend für dieses Autojahr und auch die folgenden wird sein, dass die wirtschaftliche Verunsicherung, die sich gerade bei Privatkunden als erstes in Kaufzurückhaltung ausdrückt, beseitigt werden kann.”
