Stromt so leise an allen Sportwagen vorbei
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Dank zweier Elektromotoren Allradantrieb bis zu 700 PS: das Tesla-Topmodell P85D.
MOBILITY BUSINESS 10.07.2015

Stromt so leise an allen Sportwagen vorbei

Tesla Model S P85D Unfassbare Beschleunigung, lautlose Fortbewegung und keine lokalen Emissionen

Wien. Kein anderes Auto ist zurzeit so in aller Munde wie der Tesla. Die Firma rund um Mastermind Elon Musk wurde 2003 gegründet, das erste Elektroauto auf Basis einer Lotus Elise erschien 2006. Man kann sagen, dass der berüchtigte Workaholic eine begehrenswerte, für die breite Masse bereits bekannte Automarke in rund zehn Jahren erschaffen hat. Etwas, wofür die alteingesessenen Premiummarken mehrere Jahrzehnte gebraucht haben. Das Model S, die Limousine, deren Entwicklungskosten der recht teure Roadster-Vorgänger zum Teil finanziert hat, ist seit 2012 erhältlich und findet mit der Variante P85D nun den Zenith an Komfort und Leistung. Durch den brachialen Antritt vom Stand weg im ‚Wahnsinns'-Modus vermag er auch ‚Elektro-Muffel' zu anerkennendem Staunen zu zwingen, genauso wie die erfrischend differenzierte und simplifizierte Herangehensweise ans Thema Automobil neuen Wind in die Branche bringt.

Immer am (Daten-)Strom

Ein Türschloss, Zündschloss, Startknopf? Knöpferlflut an der Mittelkonsole, Lichtschalter links neben dem Lenkrad? Alles Schnee von gestern. Mit dem Model S geht Tesla mit elektrisch versenkten Türgriffen, die bei Annäherung mit dem eingesteckten Keyless-Schlüssel ausfahren und einem über die riesige, tabletartige Oberfläche intuitiv zu benutzenden Bedienkonzept völlig neue Wege. Die einzigen Hardware-Knöpfe im Cockpit sind die für die Warnblinkanlage, für die Öffnung des Handschuhfachs und Knöpfe am Lenkrad, mit denen in Untermenüs geschachtelt z.B. Radio und Klima eingestellt werden können. Wer es liebt, auf seinem Smartphone herumzuwischen, wird die Bedienung über den gigantischen Screen in wenigen Minuten verinnerlichen. Öffnung des Sonnendachs mit einem Prozentbalken, Auswahl des Internetradio-Senders, banale Dinge wie die Steuerungsvorgaben des vollautomatischen Fahrlichts und Betrachten der Navi-Karten im James-Bond-Style der 80er-Jahre – das alles ist nun Realität.
Dank der integrierten Simkarte und einer Datenflatrate werden sogar Updates für das Auto „over-the-air” eingespielt. Ähnlich durchdacht ist auch der Rest des ‚System Tesla', bei dem man zum Auto auch noch eine eigene Infrastruktur dazubekommt. Schnelles Laden an sogenannten Superchargern, meist neben Autobahnen, schon in ganz Europa, Tendenz stark steigend, ermöglichen auch weite Fahrten mit annehmbaren Zwischenstopps. Etwa 1,5 Stunden dauert es, bis ein leerer Akku des P85D wieder für rund 300 Kilometer im vorausschauenden Autobahnfahrstil gut ist – in der Praxis gewöhnt man sich einen 200-Kilometer-Rhythmus mit Ladezeiten von unter einer Stunde an. Alltagswege sind mit der verlässlichen Reichweite sowieso kein Thema – darauf sollte man bei 112.100 € Grundpreis für das Allrad-Power-Topmodell auch zählen können. (red)

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