Umdenken! Jetzt!
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Sinnvolle InvestitionEine bundesweite Ökoprämie in Höhe von 22,5 Mio. € (insgesamt) würde sich laut Burkhard Ernst mehrfach refinanzieren.
MOBILITY BUSINESS Burkhard Ernst 23.09.2016

Umdenken! Jetzt!

Bundesgremialobmann Burkhard Ernst spricht sich gegen Verbote aus und fordert vielmehr Lösungen.

Gastkommentar ••• Von Burkhard Ernst

WIEN. In den zurückliegenden Jahren gab es immer wieder und in regelmäßigen Abständen einen Abgesang auf das Auto. Manche Politiker versuchen sich dann in Gedankenspielen, wie man die Straßen in heimischen Städten am besten von Fahrzeugen aller Art befreien kann, um vermeintlich vieles zum Besseren zu wenden. Da werden Maßnahmen ergriffen, die es der Bevölkerung immer schwerer machen sollen, auf ihr oftmals unverzichtbares Verkehrsmittel zurückzugreifen.

Eine besondere Vorreiterrolle – in negativer Hinsicht – nimmt dabei die Bundeshauptstadt Wien ein. Angedachte 30er-Zonen auf Hauptverkehrsrouten, der Rückbau von dringend benötigten Parkplätzen oder aber auch das Sperren der Wiener Ringstraße, dessen Häufigkeit längst schon jedes verkraftbare Maß überschritten hat. Wie ansässige Betriebe oder aber auch die Anrainerbevölkerung zu den getroffenen Maßnahmen stehen, spielt in der Überlegung mancher Politiker offensichtlich keine Rolle.
Schon Anfang September kommt es im 18. Wiener Gemeindebezirk Währing zur Einführung des Parkpickerls, obwohl sich die dort lebende Bevölkerung in Abstimmungen mehrmals gegen ein solches ausgesprochen hat.

Politik ist nun gefordert

Auch Betriebe sehen sich immer mehr mit den Folgen einer autofeindlichen Politik konfrontiert und suchen nicht selten das Weite, um dem zunehmenden Wildwuchs an Verboten und Einschränkungen zu entgehen. Am Ende trifft die autofeindliche Verkehrspolitik jene am meisten, die alternativlos auf ihr Fahrzeug angewiesen sind.

Es braucht dringend rationales politisches Handeln, das sich nicht an ideologischen Denkmustern, sondern an den Bedürfnissen der Bevölkerung sowie der angesiedelten Betriebe orientiert. Anstelle über weitere Verbote nachzudenken, sollte man Lösungen präsentieren, die Wachstum und Lebensqualität in unseren Städten sicherstellen.

Fahrzeugbranche stärken

Die Wiedereinführung einer bundesweiten Ökoprämie wäre dafür prädestiniert. Neben einem Anreiz zur Anschaffung von umweltfreundlichen Neufahrzeugen und der Erhöhung der Verkehrssicherheit in unseren Städten würde sie auch die Fahrzeugbranche mit ihren 450.000 Beschäftigten stärken. Für den Staat wäre sie zudem ein durchaus lohnendes Geschäft.

Kosten von 22,5 Millionen Euro stehen geschätzte Mehreinnahmen von 140 Millionen Euro bei 30.000 verkauften Autos gegenüber. Auch die gezielte Förderung von alternativen Antrieben würde sich in diesem Zusammenhang hervorragend anbieten.

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