VCÖ kritisiert Diesel-Subventionen
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Mehr als jedes dritte Auto in der EU ist mittlerweile ein SUV, vor zehn Jahren lag der Anteil bei gerade einmal sieben Prozent.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 12.09.2019

VCÖ kritisiert Diesel-Subventionen

Die steuerliche Begünstigung von Diesel verhindere ein rascheres Zulassungsplus bei Elektrofahrzeugen, so der Verkehrsclub.

WIEN. Die Subvention von Diesel schwächt nach Ansicht des VCÖ den Verkauf von Elektroautos in Österreich. Der im Vergleich zu Benzin steuerlich begünstige Diesel sei ein Hindernis für die Zunahme der E-Pkw, erklärte der VCÖ anlässlich einer EU-weiten Auswertung der Kfz-Neuzulassungen. Der Dieselanteil liegt in Österreich mit 41% über dem EU-Schnitt von 37%.

Reine Elektroautos haben laut dem VCÖ-Dachverband „Transport & Environment“ 2018 EU-weit erst ein Prozent der zugelassenen Neuwagen ausgemacht, im ersten Halbjahr 2019 stieg der Anteil auf 1,5 Prozent. Österreich liege mit 2,0 Prozent im Vorjahr und 2,8 Prozent im ersten Halbjahr heuer zwar über dem EU-Schnitt, aber der Abstand zur EU-Spitze habe deutlich zugenommen, so der VCÖ.

In den Niederlanden seien im Vorjahr 5,4 Prozent der Neuwagen E-Pkw gewesen und heuer sogar 7,5 Prozent. „Die Niederlande differenzieren stärker bei der Zulassungssteuer. Mit steigendem CO2-Ausstoß werden Pkw deutlich teurer. Zusätzlich ist der Spritpreis in den Niederlanden höher als in Österreich, was den Kostenvorteil für E-Autos nochmals vergrößert“, erklärte VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen.

Für „besorgniserregend“ hält der auf umweltfreundliche Mobilität ausgerichtete Verkehrsclub auch den Boom bei den Stadtgeländewagen (SUV). Der SUV-Anteil habe sich in der EU in den vergangenen zehn Jahren von 7 auf 36% verfünffacht. Der höhere Spritverbrauch – SUV sind schwerer und haben einen größeren Luftwiderstand – belaste die Klimabilanz des Verkehrs und erschwere so das Erreichen der Klimaziele, kritisiert der VCÖ. (jz)

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