In sieben Jahren von 27 Mitarbeitern auf über 800
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FINANCENET Redaktion 26.06.2020

In sieben Jahren von 27 Mitarbeitern auf über 800

Der Facility-Manager ifms zeigt vor, wie organisches Wachstum geht. Die Geschäftsführer im Interview.

••• Von Helga Krémer

Der Firmenname ifms ist Programm: Infrastrukturelles Facility Management Service. Was es damit auf sich hat, darüber sprach medianet mit Andreas Ubl, geschäftsführender Gesellschafter der ifms-Gruppe, aber auch Sachverständiger, Landesinnungsmeister Stellvertreter der Wiener Denkmal-, Fassaden- und Gebäude-reiniger, sowie ifms-NÖ-Geschäftsführer Werner Pillwein.


medianet:
Worauf kommt es bei Facility Management an?
Andreas Ubl: Facility Management ist Vertrauenssache. Man muss sich auf die Mitarbeiter genauso wie auf das Führungspersonal verlassen können, damit eine ordentliche Dienstleistung abgewickelt werden kann. Wir sind ja überwiegend allein in den Objekten vor Ort – da muss einfach ein hoher Grad an Verlässlichkeit gegeben sein.

medianet: Apropos Dienstleistung – was bieten Sie alles an?
Ubl: Wir bieten als Unternehmensgruppe mit IFM Service und IFM Service NÖ die ganze Palette an Dienstleistungen für Gebäudemanagement, Gebäudereinigung und Sicherheitsdienst an, mit ifms med Dienstleistungen für hochwertige Medizintechnik und mit ifms gourmet regionale, bodenständige und ernährungsbewusste Küche. Unser Schwerpunkt war es – und ist es nach wie vor –, uns breit aufzustellen, um flexibler zu sein.
Werner Pillwein: Die Gebäudereinigung etwa reicht von der Büroreinigung, über die Reinigung im Krankenhaus und Gesundheitsbereich sowie Desinfektion bis hin zu Sonderreinigungen, wie Fenster, Denkmäler, Fassaden, Metallfassaden, Trockeneisstrahlen, Baufeinreinigungen und als verlässlicher Partner in Sachen Reinigung bei Brand- und Wasserschadensanierungen.

medianet: Trockeneisstrahlen? Wofür eignet sich das?
Pillwein: Überall dort, wo Sie ohne Feuchtigkeit arbeiten müssen, auch bei Sanierungen. Sie können, etwa bei Schimmel­befall, bis auf die Schmutzpartikel völlig rückstandslos arbeiten.
Ubl: Das Trockeneis trifft mit minus 78,5 Grad Celsius auf den Schmutz, bindet ihn und fällt ohne Feuchtigkeit zu hinterlassen hinunter. Wir haben damit zum Beispiel Lüftungsanlagen im öffentlichen Bäderbereich oder Schimmelbefall in Tiefgaragen gereinigt.

medianet: Ab welcher Unternehmensgröße macht ein Professionist eigentlich Sinn?
Ubl: Das kann man nicht einschränken, das geht von ganz klein bis ganz groß.

medianet: Wie klein ist ‚ganz klein'?
Pillwein: Unser kleinster Auftrag ist im Monat 33 Euro. Das ist eine Büroreinigung, zwei mal im Monat, dauert eine knappe 3/4 Stunde. Klassischer EPU.
Ubl: Im Gegensatz dazu haben wir im Gesundheitsbereich einen Teilbereich des Klinikum Klagenfurt: Da arbeiten rund 140 Mitarbeiter, Gesamtvolumen einige Millionen Euro pro Jahr. Sie sehen also, das geht von-bis. Dazwischen ist alles disponibel, uns ist keiner zu klein und auch keiner zu groß.
Pillwein: Dadurch, dass sich ja derzeit tendenziell eine Veränderung im Büroflächenkonstrukt abzeichnet – es gibt Firmen, die Homeoffice forcieren, die ihre Büroflächen um bis zu 50 Prozent reduzieren. Da sind gesamtheitliche Konzepte gefragt, bis hin zur Belieferung mit Büromaterialien. Das ist jetzt noch neu, wird aber die Zukunft sein.

medianet: Woran kann ich einen guten Gebäudereiniger erkennen?
Ubl: Sie müssen zuerst grundsätzlich unterscheiden: Ist es ein Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigungsbetrieb oder ist es ein Hausbesorgerbetrieb. Hausbesorger haben ein eingeschränktes Leistungsbild, wie Stiegenhausreinigung, Rasen mähen oder Winterdienst. Sie dürfen aber keine Fassade reinigen oder Büroreinigungen durchführen, wenn sie keine Meisterausbildung zum Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger haben. Ein gutes Unternehmen zeichnet sich dadurch aus, dass alle Mitarbeiter laufend geschult werden. Unsere Mitarbeiter werden ein bis zweimal jährlich in der Gebäudereinigungsakademie auf Handhabung und Arbeitssicherheit geschult. Unser kompletter Führungsstab hat die Meisterprüfung, das geht bis zum Objektleiter. Wenn er sie nicht hat, so wird dieser Ausbildungsweg von unserem Unternehmen übernommen. Unsere Vorarbeiter haben alle die Lehrabschlussausbildung des Reinigungstechnikers.

medianet:
Was macht ifms neben bestmöglicher Ausbildung und fachlicher Kompetenz sonst aus? Gibt es ein Erfolgsrezept?
Pillwein: Unser Unternehmen hat ganz flache Hierarchien. Wir sind eine Eigentümer-geführte Unternehmensgruppe – es gibt die Geschäftsführung und die Bereichsleiter. So können wir extrem schnell auf den Markt und auf die Bedürfnisse unserer Kunden reagieren und unsere Dienstleistungen den Erfordernissen entsprechend anpassen. Das macht auch unseren Erfolg aus. Wir sind ein sehr beständiges Unternehmen und achten auf gesundes Wachstum.
Ubl: Stimmt, ich habe das Unternehmen 2013 mit 27 Mitarbeitern und rund zwei Mio. Euro Umsatz übernommen; durch organisches Wachstum stehen wir jetzt bei über 800 Mitarbeitern mit über 20 Mio. Euro Umsatz. Zum Erfolgsrezept: Es macht, seit über 30 Jahren, einfach Spaß (lacht)!


medianet: Warum?
Ubl: Kein Tag ist gleich. Sie haben jeden Tag neue oder andere Herausforderungen.
Pillwein: Mit Menschen zu tun zu haben. Deren Bedürfnis zu erkennen, um ein Konzept für deren Immobilie zu entwickeln.

medianet: Was sind eure Pläne die Zukunft?
Ubl: Unser Plan für dieses und nächstes Jahr: Wir planen eine Expansion im Bereich Reinigung und Catering nach Deutschland, genauer nach Bayern, mit Sitz in München.

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