Havas Village Report: Corona setzt der Werbung zu
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MARKETING & MEDIA Redaktion 16.04.2020

Havas Village Report: Corona setzt der Werbung zu

Anzeigengeschäft vor allem bei Print brach in erster Aprilwoche um fast 50 Prozent ein; auch andere Sektoren betroffen.

WIEN. Die aktuelle Coronakrise setzt auch dem Medienmarkt deutlich zu. Der Printsektor ist am stärksten von Ausfällen im Anzeigengeschäft wegen der Coronakrise betroffen, so zumindest die aktuell verfügbaren Zahlen. In der ersten Aprilwoche brach das Brutto-Werbevolumen im Vergleich zum Vorjahr um fast 50% ein – von 67,9 Mio. € auf 34,6 Mio. €. Das geht aus einem Report der Agentur Havas Village hervor, der sich auf Daten des Focus-Instituts bezieht.

Printausgaben ausgesetzt
Mehrere Magazine reagierten mit der Streichung von einzelnen Ausgaben. So haben beispielsweise die Zeitschriften Wienerin und Diva die Produktion der gedruckten Ausgaben vorübergehend eingestellt.

TV: Mehr Zuseher, aber weniger Buchungen
Im TV-Bereich ist laut Focus seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen Mitte März 2020 jede Woche ein Rückgang der Werbevolumen um über 20% im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. In der Kalenderwoche 14 (30. März bis 5. April) waren es 24,6 Mio. € gegenüber 30,9 Mio. € 2019. Investitionsgüter und Markenartikel fuhren die Investitionen zurück, die Werbeausgaben des Handels (getrieben vom Lebensmitteleinzelhandel) stiegen dagegen an.

TV-Kontakte sind um 30% günstiger
Der signifikante Anstieg der TV-Reichweite sorgte nun dafür, dass sogenannte GRPs (Gross Rating Points) günstiger eingekauft werden können, denn bei gleichbleibenden Preisen und gleichzeitig höheren Reichweite sind die durchschnittlichen Kosten in allen Zielgruppen damit günstiger. Die Studie spricht von einer Brutto-Ersparnis von 30% pro GRP im Vergleich zum Vorjahr.

Radio: Nach Anstieg nun auch ein Rückgang
Auch der Hörfunkmarkt ist von der Krise betroffen: Seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen gingen die Buchungen zurück. In der Woche vom 9. März bis zum 5. April betrug das Werbevolumen 5 Mio. € gegenüber 7 Mio. € im Vorjahr. Zunächst konnte man noch von den Einsparungen im TV-Sektor profitieren, denn einige Budgets wanderten zum Hörfunk, doch nun wird auch hier gespart. (apa/fej)

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