„Wir spielen kein Bullshit-Bingo”
© Georg Wilke
Xenia Daum, Geschäftsführerin sd one, und Eva Maria Kubin, Geschäftsführerin Styria Content Creation, leiten die neue Agentur.
MARKETING & MEDIA Redaktion 04.12.2020

„Wir spielen kein Bullshit-Bingo”

Mit Cope, der Content Performance Group, will die Styria Media Group ab kommendem Jahr ihre Expertise bündeln.

••• Von Dinko Fejzuli und Sascha Harold

Die Styria Media Group wird das neue Jahr mit einer Fusion beginnen: Aus der Styria Content Creation und der styria digital one (sd one) wird ab 1.1.2021 die Cope Content Performance Group.

Das Wort Group ist dabei bewusst gewählt, denn in der neuen Agentur werden künftig neun Spezialagenturen und über 100 Personen unter einem Dach vereint sein. Geleitet wird Cope von Eva Maria Kubin, Geschäftsführerin der Styria Content Creation, und Xenia Daum, Geschäftsführerin der sd one.

Fusion, um zu wachsen

Die beiden blicken der Fusion mit Vorfreude entgegen: „Wir haben während des ersten Lockdowns mit dem Vorstand der Styria-Gruppe über eine potenzielle neue Strategie gesprochen und dann über den Sommer einen Businessplan ausgearbeitet, der im Herbst genehmigt wurde. Wir sind unserem Mutterkonzern sehr dankbar, dass wir damit als Teil der digitalen Konzernstrategie gelten und daher diesen Schritt, trotz unsicherer Zeiten, setzen können”, erläutert Daum, und Kubin ergänzt: „Styria ermöglicht uns damit die Gründung der größten Agentur für Marketingtransformation in Österreich.”

In die Breite gehen

Grob strukturieren lässt sich die neue Agentur in die drei Bereiche Beratung, Produktion und Distribution mit einem besonderen Fokus auf Digitale Transformation. Cope wird dabei auf den großen Erfahrungsschatz zurückgreifen, den die Styria Content Creation für viele namhafte Kunden, unter anderem für A1, gesammelt hat. „A1 ist einer unserer größten Kunden, für den wir nicht nur das Businessmagazin, sondern auch viele Digitalleistungen machen und vor Kurzem auch den Podcast-Pitch gewonnen haben”, so Daum.

Die Breite, die bisher unter anderem in der Content-Produktion abgedeckt ist, wird auch eines der Alleinstellungsmerkmale der neuen Agentur werden.  „Wir haben in den einzelnen Disziplinen Mitbewerber, sehen in Österreich aber niemanden, der so breit aufgestellt ist”, ist Daum überzeugt. Die neue Agentur soll nicht bloß Synergien nutzen, es werden auch neue Mitarbeiter eingestellt, um Spezialbereiche noch besser abzudecken. Kubin skizziert das Leistungsspektrum der Agentur: „Wir können einen Kunden von der Erstellung der Content Strategie, inklusive Zielgruppenanalyse und Persona-Erstellung, über die Erstellung von Content in allen Darstellungsformen bis hin zur Distribution begleiten.”

Content, Content, Content

Der Vorteil, der sich daraus ergebe, so die Geschäftsführerin weiter, sei unter anderem das Wegfallen lästiger Abstimmungen mit mehreren Agenturen, was Ressourcen, Geld und Nerven spare. Im Bereich der Digitalen Transformation setzt Cope auf bestehendes Expertenwissen, das bei sd one auch in Spezialthemen wie der ‚cookieless future' und Datenschutzfragen reicht. Die Stärke von Cope soll bei der Digitalen Transformation auch in der kundennahen Herangehensweise liegen. „Wir können auch jemandem, der sich noch nicht viel mit Digital beschäftigt hat, in klare Worte fassen, was sie tun sollten und müssen. Wir spielen kein Bull­shit-Bingo”, erläutert Daum. Digitale Transformation sei zwar in aller Munde, oft fehle aber eine dazugehörige Strategie; hier müsse man aber gleich am Beginn ansetzen, so Daum weiter.

Die Schwerpunkte von Cope werden unter anderem auf dem starken Corporate Publishing- Bereich liegen, für den die Styria Content Creation auch vielfach preisgekrönt wurde. Allein heuer konnte die Agentur mit ihren Content Marketing-Produkten 28 internationale Preise gewinnen – ein Weg, den man auch mit Cope fortführen will. Das Hauptgeschäft lässt sich derzeit wie folgt strukturieren: „Wir machen viel Corporate Publishing, Social Media-Betreuung und Content Marketing im Bereich Native Advertising. Verbunden mit der Vermarktung des Netzwerks der sd one, sind das die Hauptumsatzbringer”, erläutern Daum und Kubin.

Bisher sind die Agenturen stark im Bereich B2B tätig und haben Kunden aus fast allen Branchen, vorrangig dem Handel, der Industrie, dem Pharmabereich und dem Tourismus. Aber auch kleinere Kunden sind willkommen; für eine neue Energydrink-Marke wird derzeit der Markteintritt nach Österreich begleitet.

Bestmögliches erreichen

Die Größe, betont Kubin, spiele keine Rolle: „Wir gehen mit den Ressourcen unserer Kunden sorgfältig um und versuchen mit dem, was zur Verfügung steht, das Bestmögliche zu erreichen.” Größenbeschränkungen gebe es daher auf Kundenseite keine. Man sehe sich bei jedem Kunden an, wie die Zielgruppe aussehe, wie der Verkauf zu Leads kommt und wie die gesamte Customer Journey bis dorthin aussehe – „das ist eigentlich bei allen gleich, egal ob für große oder kleine Kunden”, fasst Daum zusammen.

Eine Rückmeldung, die die beiden Geschäftsführerinnen von Kunden immer bekommen: Besonders schwierige Sachverhalte werden gut dargestellt und umgesetzt. Das sei unter anderem eine Frage der Identität: „Wir bringen journalistischen Tiefgang mit, unsere verlegerische Herkunft ist uns wichtig.”

Start ins neue Jahr

Mit 1. Jänner 2021 geht es offiziell los, dann wird aus den beiden Unternehmen ein gemeinsames Ganzes. Doch schon bisher arbeiteten die Teams der sd one und der Styria Content Creation stark zusammen. „Wir waren schon bisher eng verzahnt, die Aufhebung der Grenzen hat für uns Vorteile”, so Kubin. Startschwierigkeiten, die Fusionen sonst oft am Beginn haben, sollen durch diese spezielle Situation keine anfallen. Das Geschäftsführungs-Duo bei Cope wird von den beiden Chief Client Managern Marion Stelzer-Zöchbauer und Pierre Greber ergänzt werden, die künftig für sämtliche Mitarbeiter verantwortlich sein werden. Die Aufteilung in Client-Teams soll dabei helfen, Kunden noch spezialisierter weiterzuhelfen.

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