Warum deine Story viel Führungskraft und ein Fragezeichen braucht.
Worauf warst du in den letzten Wochen gestimmt? Auf den schrillen Kammerton des Dramas, oder auf Schicksalsergebenheit und die unbegründete Gewissheit, dass die, die am Steuer stehen, wissen, was sie tun? Auf Hoffnung & Zuversicht, auf „Wer weiß, wofür’s gut ist?“, oder gar auf „Selberdenken macht schlau“?
Wie sehr die Stimmung den Alltag bestimmt, konnten wir selten so deutlich und unmittelbar am eigenen Zustand erleben wie in den letzten Wochen, stimmt’s?
Und wie ist deine Stimmung jetzt, schon ein bissel normal nach allem, was war? Wieder so wie früher? Wie die anderen wollen? Wiedenn-wodenn-wasdenn?
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Nach der Ermordung von George Floyd poppt ja sowieso plötzlich was ganz anderes oben im Newsfeed auf – zu recht! – und dient flugs als neuer Stimmungsmacher für alle, die sich aufregen, und für die, die sich über die aufregen, die sich aufregen, gleichermaßen.
Weil diese Tragödie vermutlich auch bald wieder dort landet, wo Ähnliches zu landen pflegt, also mit „Kammahaltirgendwiedochnixmachen“ abgestempelt in jenem magischen Aktenschrank, der sich mit einem ratlosen Schulterzucken öffnen lässt, der Wichtiges verschluckt und dann nie wieder ausspuckt, braucht der sozialmediale Aufregungsmotor neues Öl für sein Feuer, auf dem das dünne Süppchen köchelt, in dem alles schwimmt außer Lernwert.
Neuer Treibstoff steht jedenfalls in Österreich in Griffweite, denn dieser Tage beginnt hier der parlamentarische Untersuchungsausschuss zu den Vorgängen um das berüchtigte „Ibiza-Video“, das uns davor bewahrte, in der Corona-Krise von Typen ko-regiert zu werden, die sich regelmäßig als heiße Kandidaten für Besachwaltung präsentieren.
Ja, da hatten wir noch einmal Glück!
Und augenblicklich tritt die alte – nein, nicht Story Dudette – Tante Jolesch ans Mikrofon und stimmt „Gott soll einen hüten vor allem, was noch ein Glück ist“ an, einen der allseits beliebten Gassenhauer aus ihrem Best-of, das seit 1975 unter dem bis heute aktuellen Titel „Der Untergang des Abendlandes in Anekdoten“ in jedem gut sortierten Zitatenschrein zu stehen pflegt.
Was stimmt nicht?Apropos Untergang des Abendlandes: Wenn man den Vorhang, hinter dem jetzt die Corona-Löschschäden behoben werden, zur Seite schiebt oder seinen entsetzten Blick nach Minneapolis wirft, rund zwölf Jahre, nachdem der erste schwarze US-Präsident gewählt wurde, wenn ganz klein und unscharf im Rückspiegel der Erinnerung die Klimakrise kurz ins Bild rückt oder irgendwo fast wie eine Dissonanz in einem Online-Chat „Digitale Transformation“ in den EarPods pfeift, wenn … hm … ach ja! Flüchtlinge, die gibt’s ja auch noch, weiterhin dort fest einsitzen, wo wir sie vergessen haben, oder wenn wir ganz profan des Morgens an den Haltestellen in die Gesichter der Menschen schauen, die, wie’s scheint, mehrheitlich von einer Frustquelle zur nächsten unterwegs sind … wenn wir … wenn wir … wenn …
Irgendwas stimmt nicht.
Irgendwas stimmt nicht mit der Stimmung.
Irgendwas stimmt mich ziemlich nachdenklich.
Was ist das?
Was fehlt denn da?
Ich denke, es ist Führung, die fehlt. Die Führungskräfte in unserer Gesellschaft und die Führungskraft in uns selbst.
Es sind die falschen Leute am Steuer. Es schieben Einäugige Dienst im Mastkorb, naturgemäß zu dreidimensionaler Wahrnehmung und Augenmaß nicht fähig. Und ich frage mich: Gibt’s die überhaupt noch, die Richtigen dafür, und woran erkennt man sie?
Das beginnt beim – noch immer – mächtigsten Menschen der Welt. Im schielenden Zyklopen Donald Trump verdichtet sich der amerikanische Traum zum globalen Alptraum, als fatales Missverständnis nämlich, dass selbst bildungsfernen Schichten alle Karrierewege offen stehen. Der Hinweis auf gelebte Inklusion wäre in diesem Fall ein schwacher Trost, noch dazu aus der völlig falschen Ecke.
Das Elend aus dem Weißen Haus, wenn auch nicht in derselben herzzerreißender Armseligkeit, zieht sich weiter rund um die Welt, zieht sich durch Regierungen, Parlamente, Chefetagen, Chefredaktionen, Direktionen, Universitäten, Schulgebäude, Teams und eben bis an die morgendliche Haltestelle, an der sich trübsinnige Blicke in den verschmierten Scheiben des Wartehäuschens spiegeln.
Was fehlt, zumal in einer Gesellschaft, in der die meisten zu viel haben, viele mehr, als sie brauchen, und fast alle jedenfalls genug?
Mir scheint, es fehlt den allermeisten am Nötigsten, und das suchen sie allermeistens an der falschen Stelle. So wie der Betrunkene, der in der Nacht auf allen Vieren rund um eine Straßenlaterne kriecht und seinen Wohnungsschlüssel sucht, den er zwar nicht hier verloren hat, aber dort, wo er ihn verloren hat, ist leider kein Licht.
So suchen wir rauschig den Schlüssel zu unserem Sinn, suchen ihn im Lichtkegel, der von außen auf unser Dasein fällt, und nicht in unserem finstren Inneren, wo wir ihn verloren haben, den Schlüssel zum Sinn.
Wir wissen, am Schlüsselanhänger hängt ein Schild dran, auf dem stehen Purpose, Why, Bestimmung und solche Sachen zu lesen, die wir von den Buchrücken aus unserem Self-Help-Ratgeber-Stapel am Nachttisch kennen. Die kennen wir auch aus den Zitate-Postings im Instagram-Feed, den wir am grell beleuchteten Smartphone checken, bevor wir eMails lesen, bevor wir Nachrichten lesen, bevor wir WhatsApp-Nachrichten beantworten, bevor wir den Instagram-Feed checken, bevor wir aufstehen, bevor wir „Guten Morgen!“ sagen, bevor wir wieder den Instagram-Feed checken und dann unser Frühstück posten – endlich also die Welt mit uns und unserem Green Smoothie überraschen, was wir ja täglich tun.
„Angst essen Seele auf“ heißt ein Rainer-Werner-Fassbinder-Film aus den 70er-Jahren, die FOMO (fear of missing out) tut das erst recht, regelmäßig noch vorm Frühstück. Gib dem Affen Unterzucker? – Na, Mahlzeit!
Wer führt?Wir sind eine führungslose Spezies, wir Menschen, obwohl die – wie wir vermuten – einzige vernunftbegabte Lebensform auf diesem Planeten, auch wenn wir uns das kaum noch anmerken lassen, und somit also theoretisch fähig, uns selbst zu führen und dann auch einander zu führen. Nicht von Trieben, Instinkten und Angst gelenkt, sondern eben geführt, mit Maß und Ziel.
Aber was ist denn das: Führung? Was tut das? Wie tut man das?
Ist das regieren? Kommandieren? Instruieren? Oder doch eher motivieren, inspirieren, transformieren? Besser wär’s!
„Whoever tells the best story wins“ lässt David Franzoni in seinem Drehbuch „Amistad” (Regie: Steven Spielberg) den Anwalt John Quincy Adams als Verteidiger aufständischer Sklaven sagen. Quincy Adams, der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, der sicher keinen Dreck getwittert hätte, aber vielleicht seine schönen Gedanken wie: „I’m a warrior, so that my son may be a merchant, so that his son may be a poet.“
Mit Geschichten verwandelt man eine jüdische Kleinsekte in die größte Religionsgemeinschaft der Welt. Mit Geschichten verwandelt man seine Garagen-Basteleien in Los Altos (CA) in eines der wertvollsten Unternehmen auf Erden. Mit Geschichten verwandelt man „I have a dream“ in eine Bewegung, deren Wirkung riesig und dennoch bis heute nicht groß genug ist.
Mit Geschichten bringt man aber auch einen Hassball ins Rollen, der Zigmillionen Menschenleben unter sich begräbt, während er die halbe Welt in Schutt und Asche legt.
Des Menschen Story ist sein Himmelreich – und scheinbar öfter noch sein Tor zur Hölle, dessen Schlüssel er allerdings stets zur Hand hat.
Wer gegen wen?Was jede wirkungsvolle Geschichte braucht, ist ein Konflikt, denn ohne Konflikt kein großer Schmerz. Ohne großen Schmerz kein Beweggrund zum Aufbruch aus dem sicheren Hafen der alten Welt, und ohne Aufbruch keine Möglichkeit zur Bewährung. Ohne Bewährung kein Lernwert fürs Comeback, und ohne Comeback keine Verwandlung der alten Welt – und ohne Verwandlung der alten Welt keine Story. Aufbruch, Bewährung, Comeback – das Kleine ABC jeder Heldenreise.
Wer zu kurz denkt, oder gar nicht denkt, sucht in Konflikten bekämpfbare Gegner als reale Feinde, die es, direkt und mit allen Mitteln, auszuschalten gilt. Wer aber Das Kleine ABC lesen kann, erkennt in Konflikten eine antagonistische Kraft, deren Ursprung allermeistens dort zu finden ist, wo des Menschen Himmel- und Höllenreich entspringen: in seinem freien Willen. In unserem Inneren. In der Story, die wir uns selbst erzählen. Und dann einander.
So entstehen Pläne, Wege, Ziele und die Führung dorthin. So führt prinzipiell jeder. So sollte jeder führen – zuerst einmal sein eigenes Leben.
Allerdings machen das die wenigsten und werden deshalb geführt, verführt, in die Irre geführt. Von News-Lärm, von Instagram-Feeds, vom Habenwollen. Von der Sucht nach Ablenkung, wobei: von Ablenkung will man dann kaum noch reden, denn nur wer gelenkt ist, kann auch ab-gelenkt werden.
Wir werden vielmehr getrieben bis an die morgendliche Haltestelle, von der uns der Weg irgendwo hinführt, wo wir gar nicht sein wollen. Dort entstehen Stress, Frust und Mutlosigkeit: wenn wir sind, wo wir nicht sein wollen.
So entstehen Stress, Frust und Mutlosigkeit ganzer Gesellschaften: wenn in den Führungsetagen Leute sind, die dort nicht sein sollen. Leute, die meinen, Habenwollen und Habenkönnen seien die Kennzeichen für Fortschritt, und dies führe konsequent zum Habenmüssen. Weil’s, kurz und griffig gesagt, allen nur gut geht, wenn’s der Wirtschaft gut geht, und im selben Augenblick zu denken aufgehört wird und dann keiner mehr nachfragt: Was ist denn gut?
Wer ist der Feind?In den Führungsetagen werken Leute, die zu keiner Vision fähig sind, deshalb reale Konflikte brauchen, sich reale Feinde suchen und benennen – Feinde, die es, direkt und mit allen Mitteln, auszuschalten gilt.
Wer anders denkt, ist ein Feind, also: niederstimmen, übertönen, mundtot machen.
Die Ausländer, zumal die Flüchtlinge, sind Feinde, also weghalten, wegsperren, wegignorieren.
Ein Virus ist ein Feind, also Symptom bekämpfen, ausrotten, weitermachen.
Mutter Erde tut nicht, was uns passt, also wird beschnitten, bezwungen, beherrscht, Naturgewalten werden nicht bestaunt, sondern bedauert, bejagt, besiegt.
In allzu vielen Führungsetagen von Unternehmen, Staaten, Ländern und Gemeinden sitzen genau diese Leute, die es nicht besser verstehen, weil sie es niemals besser gelernt, kaum einmal besser gesehen haben. Sinngemäß gilt nämlich seit Generationen der Satz von Fred Astaire: „The hardest job kids face today is learning good manners without seeing any.“ Manners ist hier ein Platzhalter für vielerlei, was fehlt, ohne guten alten Zeiten nachzuweinen, die vermutlich nicht einmal halb so gut waren, wie sie durch Erinnerungsbrillen aussehen.
Nur, was treibt die Feindbildmaler in den Führungsrollen?
Dasselbe, was die morgendliche Haltestellen-Tristesse nährt. Es sieht nur anders aus und wird besser bezahlt. Dort wie da fehlt einer der wichtigsten Krafthebel von Story: die richtige Frage.
Bevor wir uns und einander mit Geschichten uns und unsere Welten erklären können, müssen wir nämlich – fragen! Für den Anfang würde sogar eine einzige Frage reichen, und viele von uns würden mit dieser Frage sogar ihr Leben lang auskommen: Wer bin ich, und wenn ja: warum?
Wer wirklich fragen kann, kann hinterfragen, kann in Frage stellen – sich und sein Tun, seine eigenen Absichten, sein Anliegen, seine Wahrheit(en). Kann fragen: Was ist denn gut, und wie gut bin ich im Gutsein?
Wäre es möglich, dass wir unendlich viele Antworten haben, aber viel zu wenige Fragen, vor allem nicht die richtigen Fragen? Das muss ich bei nächster Gelegenheit googeln!
Die Kraft der richtigen Frage ist nahezu gleichbedeutend mit jener Kraft, mit der Storys uns stark machen, als Menschen, Teams und Gesellschaft. Oder, um George Bernard Shaw zu paraphrasieren: Wir können so nicht nur die Welt sehen, wie sie ist, und fragen, „Warum?“, sondern von einer Welt träumen, wie sie sein könnte, und fragen: „Warum nicht?“
Wenn wir als Antwort einen unmöglich erscheinenden Traum verfolgen und nicht den nächstmöglichen Feind – das wäre Führung, oder?
Wer fragt was?Jeder Werbetexter-Tafelklassler weiß, dass Fragen bessere Headlines geben als Statements; jeder Coach weiß, dass der beste Erkenntnisweg mit den richtigen Fragen gepflastert ist; jeder halbwegs erfahrene Vorgesetzte hat erkannt, dass Feedbacks durch Fragen bessere Ergebnisse und Entwicklung in bester Stimmung für alle ermöglichen.
Jede wichtige fiktionale Story beschäftigt sich mit einer essenziellen Grundfrage des Lebens, mit der die Autorin nicht uns, sondern sich selbst die Welt zu erklären versucht. Wir lesen mit, wir leben mit.
Stellen wir die richtigen Fragen, führt das – davon bin ich felsenfest überzeugt – zu neuen Antwortmöglichkeiten. Und dabei entdecken wir, darauf hoffe ich mit aller Kraft, manche alte Antworten wieder, stauben sie ab und erkennen, dass die so schlecht gar nicht waren und ein Remake verdienen, eine Cover-Version, ein Remix. Und wer weiß, vielleicht wird daraus ja ein noch größerer Hit als das Original schon war?
Einen dieser Golden Oldies sehe ich derzeit in Wien plakatiert: „Was einer alleine nicht schafft, schaffen viele.“ Es ist der Gründungsgedanke von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, Ursprungsgedanke für die Brotbackvereine als Antwort auf eine riesige Hungersnot, aus der schließlich das Genossenschaftswesen und dann die Raiffeisen-Organisation entstehen sollte. In der Coverversion würde man heute Crowdfunding dazu sagen, im Remake Social Entrepreneurship. Geht ja, oder?
So könnte es doch weitergehen. Das könnte doch zu etwas führen, was allen nützt, wonach sich viele sehnen, auch wenn sie es nicht aussprechen.
Ja, ich spüre nämlich trotz Haltestellen-Tristesse und vieler, vieler täglicher Beispiele von Niedertracht, Empathielosigkeit und Wut auch eine wachsende Gegensehnsucht nach dem Komplementären, nach Kooperation – einem neuen Miteinander, sogar als Grundprinzip einer Wirtschaftsordnung, die wirklich alles verändert. Da könnte man endlich mit Fug & Recht sagen: „Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut. Und umgekehrt erst recht!
Noch sind die Menschen, die diese Sehnsucht äußern oder ihr gar in die Welt helfen, die Ausnahmen, doch Zahl und Kraft wächst spürbar an.
Was macht Schule?Damit diese Ausnahmen zur neuen Regel werden können, müssten dort, wo alles anfängt, in den Familien, spätestens aber in Kindergärten und Schulen, neuen Saiten aufgezogen werden. Denn dort werden Sound, Stimmung und Schwingung von Generationen verändert. Dort werden die Töne der Zukunft angeschlagen. Dort könnte zu Lesen, Schreiben, Rechnen die vierte, vielleicht wichtigste, Basic-Skill vermittelt werden: Fragen. Dass man fragt, was man fragt; wie man fragt, und warum.
Das, was als Ethikunterricht herumschwirrt, scheint mir nicht die schlechteste Anfangsoption dafür zu sein, auch wenn wahrscheinlich nirgendwo sonst der Lehrermangel deutlicher zu sehen ist als hier.
Mit etwas Glück und klarem Verstand könnten wir so in einer Generation eine Personalreserve an jenen echten Führungskräften haben, auf die wir wirklich hoffen, eine League of Legendary Leaders.
Die richtigen Fragen führen zur richtigen Story, zum Aufbruch, zur Bewährung, zum Comeback. „If your actions inspire others to dream more, learn more, do more and become more, you are a leader.“, sagte John Quincy Adams. Das kann man auch für sich selbst sein.
Jeder stimmt sich selbst ein, dreht seinen Grundton um eine Oktave höher auf schrill – oder schlägt einen seltenen Zwischenton an, der ja mittlerweile mehr auffällt als alles andere, im Porzellanladen, in dem man die Tassen vor lauter Elefanten nicht mehr sieht.
„Was einer alleine nicht schafft, schaffen viele“ oder „Jeder gegen jeden“ – das ist die entscheidende Frage. Wollen wir die Brüche in der Gesellschaft vergrößern oder mit Wabi-Sabi-Technik kitten? Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, jeder entscheidet selbst, welche Story ihn führt, mit welcher Story er führt – und wohin.
Nötige Gegner – antagonistische Kräfte – für funktionierende Geschichten der besseren Art stehen ja längst Schlange. Die nächste Pandemie kommt bestimmt, so sicher wie das Amen im Gebet, die nächste Flüchtlingswelle, die Veränderung unserer Gesellschaft durch Digitale Transformation und Künstliche Intelligenz oder die Klimakrise kommen. Sie sind bereits da.
Wer fragt und führt, sucht die Lösungen dafür zweifellos dort, wo die Probleme entstehen, nicht dort, wo sie sich zeigen; sucht dort, wo’s finster ist, und setzt genau dort den Hebel an. Dort in der finsteren Höhle liegt der Schlüssel zu allem, bewacht vom einzigen Drachen, den wir besiegen müssen: den bösen Drachen namens Ursache. Gegen diesen Drachen ist kein Kraut gewachsen, da hilft nur ein Zauberspruch, der so klingt wie die Antwort auf die Frage: „Wer bin ich, und wenn ja: warum?“
Wenn möglichst viele Menschen diesen Zauberspruch gemeinsam ausrufen, entstehen Führungskraft und Momentum, mit dem aus dem destruktiven aufeinander Losgehen das notwendige konstruktive aufeinander Zugehen wird.
Wenn möglichst viele Menschen ihre Story, ihre Bestimmung, ihren Weg kennen, entwickeln sie ihre innere Führungskraft und sind durch nichts und niemand verführbar.
Wenn aber weiterhin selbst intelligente Menschen verzapfen, man könne erfolgreiche Politiker daran erkennen, dass sie mit flotten Antworten Wahlen gewinnen, ist der Tag nicht mehr fern, an dem wir Helene Fischer Mutti nennen. Dann gewinnt nicht mehr die beste Story, sondern jenes Würstchen, das seinen Senf am smartesten aus der Tube quatscht.
In jedem Fall gilt, was meine Großmutter, die alte Story Dudette, an manche Häuserwand sprüht, wenn sie wieder einmal atemlos durch die Nacht eilt: „No Story. No Glory.“
No Story. No Glory.
P.S.: Weitere Artikel rund um Storys & Brands findest du im Blog von Markus Gull.
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